Der Windradrebell vom Steinberg
MAUSTRENK. Eigentlich ist Kurt Windsteig, Besitzer des Hotel-Restaurants am Steinberg, kein Windradgegner. Seit zwei Jahrzehnten akzeptiert er die Anlagen im Windschatten seines Hauses. Doch neuerliche Ausbaupläne bringen ihn aus der Fassung. Die EVN will 13 Anlagen auf Neusiedler und Palterndorfer Gemeindegebiet errichten. Der bestehende Windpark befindet sich westlich des Lokals, der zukünftige soll nordöstlich errichtet werden, vor der Terrasse des Lokals. "Ich habe keine See, keine Berge und kein Meer in der Nähe. Daher muss das Gesamtpaket stimmen: die gute Küche, die einzigartige Aussicht, die gute Luft und die vielen kleinen, aber feinen Sehenswürdigkeiten der Umgebung", erklärt Windsteig. Wenn der größte Pluspunkt – die Aussicht – von Windrädern verstellt werde, sehe er keine Chance mehr für seine Tochter, das Haus weiterzuführen.
Neusiedls Bürgermeister Andreas Keller kann Windsteigs Kritik nicht nachvollziehen. "Er hätte ja schon bei der Widmung Einspruch erheben können." Auf Neusiedls Gemeindegebiet werden bis zu sechs neue Anlagen errichtet, die Bürger wurden informiert und hatten sich sich größtenteils für den Windpark ausgesprochen. Bis auf 1296 Meter reichen die Anlagen an bebautes Gebiet heran.
In Dobermannsdorf-Palterndorf entstehen bis zu sieben Anlagen gleichen Typs. Bürgermeister Eduard Ruck: "Wir haben einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss und die Stimmung in der Bevölkerung ist positiv." Zudem entsprechen die jährlichen Einnahmen einem Zehntel des Gemeindebudgets – ein schlagkräftiges Argument.
Windsteig befürchtet, dass nun auch Zistersdorf nachzieht und einen Windpark neben Dobermannsdorfs Anlagen errichtet, doch Bürgermeister Wolfgang Peischl winkt ab. "Die Bevölkerung hat sich dagegen ausgesprochen, wir haben derzeit keine diesbezüglichen Pläne."
Zudem sollen die alten Anlagen 800 Meter westlich des Lokals gegen neue, um die Hälfte höhere, ausgetauscht werden. "Dem werde ich nicht zustimmen", zeigt sich der Wirt kämpferisch.
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