Naturschutz
Drösing ist Hotspot der Wildbienen-Vielfalt
DRÖSING. Die Gemeinde überlässt seltenen Wildbienenarten eine Fläche als Lebensraum: in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum Wien wird diese so umgestaltet, dass sie den Bedürfnissen der Arten entspricht und ihre Ansiedlung begünstigt.
Viele Wildbienenarten bevorzugen trocken-warme Standorte. Der Osten Österreichs beherbergt daher mit seinen pannonischen Elementen eine ausgesprochen hohe Vielfalt an Arten. So wurden auch im Zuge eines 2019 abgeschlossenen Forschungsprojekts des NHM Wien im Naturschutzgebiet „In den Sandbergen“ in Drösing, gleich zwei außergewöhnliche Arten entdeckt: die seit Jahrzehnten als verschollen gegoltene Kleine Filzfurchenbiene (Halictus tectus) sowie die Steppen-Harzbiene (Icteranthidium laterale), die davor nur von einem einzigen Fund in Österreich bekannt war. Die interessanten Funde weckten auch das Interesse von Josef Kohl, Bürgermeister der Gemeinde Drösing. „Es freut mich sehr, dass unsere Gemeinde das Zuhause spezieller Wildbienen-Arten ist,“ schwärmt der Bürgermeister. Er nahm kurzer Hand Kontakt auf und erklärte sich bereit, eine Gemeindefläche zur Verfügung zu stellen, um diesen Arten eine Ausweitung des Areals zu ermöglichen.
Nistplätze
In einem ersten Schritt wurde bereits ein geeigneter Standort am Liliensee bei Drösing ausgewählt. Dort werden nun im Zuge des Projekts zusätzliche Nistplätze in Form einer Lehmwand, freigelegte Sandbereiche und eine Totholz-Stelle geschaffen sowie regionale Pflanzensamen ausgebracht, um das Blütenangebot an die Bedürfnisse von Wildbienen anzupassen. Bürgerinnen und Bürger werden durch Tafeln über die Besonderheit des Standorts und der vorkommenden Wildbienen-Fauna informiert und zur naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens angeregt.
Gegen Flächenversiegelung
Dieses Projekt stellt auch ein Gegenstück zum weltweit voranschreitenden Verlust von Lebensraum dar. Tag für Tag gehen auch in Österreich Flächen durch Versiegelung und Intensivierung der Landnutzung für die Natur verloren.
Finanziell unterstützt wird das Projekt durch die Initiative „Give Bees A Chance“ der ARCOTEL Hotels. Verzichten Hotelgäste, die mehr als eine Nacht bleiben, auf die Reinigung ihrer Zimmer, fließt ein Beitrag in den Spendentopf der Hotels zur Unterstützung lokaler Initiativen, die sich für den Schutz und die Erhaltung von Bienen engagieren.
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