Fett in der Donau
Der nächste Skandal bedroht den zweitgrößten Fluss Europas: Fette aus Abwässern gelangen in die Donau.
ORTH. Jetzt ist schon wieder was passiert. Mit diesen Worten beginnt Wolf Hass seine beliebten Brenner-Krimis. Genau so gut passen sie zur derzeitigen Situation der Donau. Kaum eine Woche ohne Horrormeldung. Zuerst vergiftet Plastikmüll den Fluß, jetzt treibt Speißefett die Donau hinab. "Es ist das gesamte Donauufer betroffen. Wahrscheindlich bis in die Slowakei hinein", bestätigt Erika Dorn vom Nationalpark Donauauen.
Schon im April endeckte man im Nationalpark Fette, die aus Fäkalabwässern stammen. Christian Baumgartner, Leiter der Abteilung Natur und Wissenschaft, ging den Hinweisen von Fischern nach und erstattete Anzeige. Er vermutet, dass die Fette aus einer Kläranlage am Donaukanal stammen und dass sie bei Starkregen ausgeschwemmt wurden und über den Kanal in die Donau gelangten.
Diese sind hygienisch äußerst bedenklich, da sie Keime enthalten.
Nationalpark-Direktor Carl Manzano beklagt Lücken in der Informationskette: "Leider werden wir immer wieder mit Klärunfällen - auch aus Wien - konfrontiert. Dann ist das Donauufer im Nationalpark mit einem Fettfilm überzogen."
Karina Seidl
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