Gänserndorfer sind fleißige Mistproduzenten
Rund 700 Kilo Abfälle pro Kopf produzierten im Vorjahr die Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirkes Gänserndorf. Deutlich mehr als die Bürger von Nachbarbezirken.
BEZIRK (up). Ca. 67.000 Tonnen gemischten Mülls registrierten der „Gemeindeverband für Aufgaben des Umweltschutzes im Bezirk Gänserndorf“ (GVU) und die Gemeinden Gänserndorf und Angern (sie gehören nicht dem GVU an) im Vorjahr. Haushaltsmüll wohlgemerkt, Abfälle aus Handel, Gewerbe und Industrie sind dabei nicht berücksichtigt. Vor zehn Jahren betrug die Abfallmenge rund 36.700 Tonnen, also um mehr als 30.000 Tonnen weniger (Grünschnitt nicht mitgerechnet). Daraus lässt sich ablesen, dass wirtschaftliche Einbrüche nicht dazu führen, dass in den Haushalten auch bei der Müllproduktion gespart wird. Durch die Einwohner des Bezirkes dividiert, ergeben die aktuellen 67.000 Tonnen 700 Kilo gemischte Abfälle pro Jahr und Kopf im Bezirk. Damit produziert jeder Bewohner im Durchschnitt 1,9 Kilo Müll pro Tag.
Nachbarn produzieren weniger Müll
Interessant sind die Zahlen aus den Nachbarbezirken: In Mistelbach ist die Müllmenge mit 445,3 Kilo pro Kopf deutlich niedriger, noch geringer ist die registrierte Abfallmenge beim Abfallverband Korneuburg: nur 384 kg pro Einwohner. Das sind Unterschiede in der Abfallmenge, deren Entstehen nicht nachvollziehbar ist. Christian Braun, Mitarbeiter des GVU, meint, eine mögliche Erklärung der Differenzen liege in den unterschiedlichen Siedlungsstrukturen: Leute, die in Wohnungen oder Häusern ohne Garten leben, entsorgen weder Grünschnitt noch Holzabfall. Dieser Abfall und auch Biomüll wurde vor zehn Jahren oft noch im eigenen Garten „entsorgt“. Früher hatte jeder Landbewohner seinen eigenen Komposthaufen, Strauchschnitt wurde im Garten verbrannt. „Wir können gar nicht berechnen, um wie viel Müll wir mehr produzieren, weil früher vieles auf wilden Deponien entsorgt und nicht registriert wurde“, meint Braun. Wenig glücklich ist man mit den ständig steigenden Müllmengen, ein Ende dieser Tendenz ist nicht in Sicht. Da hat auch die Wirtschaftskrise der letzten Jahre nicht zu einem Abflachen der Kurve geführt, das Konsumverhalten ist unverändert.
Über dem Durchschnitt
Im Bundesdurchschnitt betrachtet steht Gänserndorf mit der Abfallmenge von 700 kg pro Kopf sehr schlecht da. Österreichweit wurden im Vorjahr unvorstellbare 3,786.000 Tonnen Müll produziert, was eine Kopfquote von 453 Kilo pro Einwohner ergibt.
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