Gänserndorfs Kunst im Kreis
Sie sind mit Skulpturen oder Schrott verziert, in ihrer Mitte prangen Denkmäler oder Laufbahnen. Der Niederösterreicher pflegt eine kreative Liebe zu seinen Kreisverkehren. Die Bezirksblätter Gänserndorf haben die Kreisel unter die Lupe genommen.
Kreisverkehre sind in Mode. Jedes Jahr wird in Gänserndorf ein neuer eröffnet, derzeit zählt der Bezirk 20 Stück. Heuer zum Beispiel ist Bad Pirawarth mit einem Kreisel geschmückt, den eine Wasserskulptur ziert, im Vorjahr bekam Zistersdorf am "Steinberg-Pass" ein Rondo. Das ist allerdings schlicht gehalten. "Die Rasenpflege übernimmt das Land, eine kreative Gestaltung müsste die Gemeinde finanzieren", sagt Zistersdorfs Bürgermeister Wolfgang Peischl.
Künstlerisch gestaltet ist aber der Kreisverkehr der Umfahrung Zistersdorf. Hier steht eine bunt gestrichene Pumpe als Wahrzeichen der Erdölstadt. Kosten verursachte sie der Stadt nicht, denn die Pumpe wurde von der RAG gespendet, und vom Künstler Franz Rauscher bemalt.
In der Bezirkshauptstadt steigt man auch kostengünstig aus. Gänserndorf hat heuer den fünften Kreisverkehr eröffnet, er wurde mit Kunststoff-Gänsen und Blumen geschmückt. Gesamtkosten: 5000 Euro
Das Handballerdenkmal an der Stadteinfahrt ist auf Kosten des Vereins errichtet worden. Die Skulptur ist bereits in die Jahre gekommen, vom ursprünglichen Plan, diese zu renovieren und besser in Szene zu setzen, ist man allerdings abgekommen. "Die Pläne waren fix und fertig, dann hat die Stadtgemeinde plötzlich alles abgesagt - mit der Begründung, es sein kein Geld da", zeigt sich Handballvereinsobmann Hartwig Schmoldas etwas enttäuscht.
Auffällig aber umstritten ist der Kreisverkehr am Volksbankplatz. Das Kunstwerk, das im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt wurde, stellt eine Laufbahn dar. Die Kosten dafür übernahmen Volksbank und Land NÖ. "Platz zwei und drei wären eine Erbsenpackung in Quaderform oder eine mit buntem Glas geschmückte Säule gewesen", erinnert sich Volksbank-Marketingchef Karl Hellmer.
Im Süden des Bezirks ist man weniger kreativ. Groß-Enzersdorfs Kreisverkehre sind unauffällig gestaltet. Der Künstler Georg Niemann spricht sich für Kunst am Kreisverkehr aus: "Unsere Stadt, die sich Tor zum Marchfeld nennt, könnte sich mit einer entsprechenden Skulptur präsentieren."
Ulrike Potmesil
Ein kurzer Blick zum "Kreisverkehr-Landesmeister". Die Stadt Tulln zählt 26 Kreisverkehre. Die Pflege der 26 Straßenkunstwerke obliegt vorwiegend den Stadtgärtnern. Seit heuer gibt es erstmals auch Grünpatenschaften. Tullner Gärtnerbetriebe nutzen die Gelegenheit ihr Können im öffentlichen Raum zu präsentieren.
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