Achtloses Wegwerfen
Gemeinsam gegen Vermüllung von Wiesen und Feldern

Margit Huber ist regelmäßig unterwegs, um den Müll aus Windschutzgürteln zu entfernen. | Foto: Margit Huber
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  • Margit Huber ist regelmäßig unterwegs, um den Müll aus Windschutzgürteln zu entfernen.
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Der März steht im gesamten Bezirk Gänserndorf im Zeichen der Flurreinigung. Laut dem Gemeindeverband für Aufgaben des Umweltschutzes (G.V.U.) gab es im Vorjahr insgesamt 85 sogenannte Frühjahrsputzaktionen, die von Gemeinden, Jägern und verschiedenen Vereinen durchgeführt werden. Diese Reinigungsaktionen sind eine wertvolle Hilfe dabei, die Felder und Wiesen vom achtlos weggeworfenen Müll zu befreien.

Helfen Sie aktiv mit bei der Reinigung von Wald und Wiese?

BEZIRK. Niederösterreichweit werden jährlich bei den Flurreinigungen rund 200 Tonnen Abfälle gesammelt. Auch die Groß-Enzersdorfer Gemeinderätin Margit Huber ist seit 2021 mit einer Gruppe aktiv dabei, kleine Waldstücke, Windschützgürtel und andere Naturräume von Müll zu befreien. Die rund 15 Personen umfassende und stetig anwachsende Gruppe investiert dabei fast wöchentlich zwei bis drei Stunden Zeit für den Umweltschutz.

"Im letzten Jahr reinigten wir einen Windschutzgürtel an der Rutzendorferstraße von Grund auf und holten dabei einen Berg an Müll aus dem Gebüsch. Erst vor kurzem machten wir einen Lokalaugenschein, um festzustellen, wieviel Müll sich in einem Jahr erneut in genau diesem Windschutzgürtel angesammelt hat. Plastikfolien, Styroporteile, Plastiksäcke von Baumaterialien und Verpackungsmaterialien machen den Großteil dessen aus, was an Kleinmüll schon wieder zu finden war.  13 gefüllte Müllsäcke haben wir eingesammelt."

Huber sieht die Müllproblematik auch bei den Unternehmen und plädiert dafür, dass auch Geschäfte und Baustellen strenger kontrolliert werden sollten, ob sie ihren Müll auch wirklich sichern, das würde laut Huber die Problematik erheblich entschärfen. 

Waldverwüstung

Der Bezirksforstinspektor für Gänserndorf und Mistelbach, Nikolaus Fernsebner meint, dass das sogenannte "Littering", also das achtlose Wegwerfen und Liegenlassen von Müll, zunimmt. "Jedes Mal, wenn ich in den Wald gehe, könnte ich jede Menge Müll mitnehmen." Speziell die gezielte Müllablagerung im Wald, also die Waldverwüstung, sei ein großes Problem.

"Die Ablagerung von Abfall im Wald, auch Waldverwüstung genannt, ist durch das Forstgesetz verboten. Falls festgestellt werden kann, wer den Abfall im Wald abgelagert hat, muss die Behörde demjenigen die Entsorgung des Abfalls aus dem Wald auftragen. Wenn der Verursacher der Ablagerung nicht festgestellt werden kann, muss die Gemeinde, in deren Bereich die Ablagerung des Abfalls erfolgt ist, die Entsorgung des Abfalls auf eigene Kosten tragen",

erklärt Fernsebner. Für das Entsorgen des Mülls zahlt also letzten Endes auch der Steuerzahler. 

Wegwerfware

Zu den am häufigsten achtlos entsorgten Artikeln zählen Einweggeschirre, Coffee-to-go Becher, Glas- und Plastikflaschen, Zigarettenstummel, Einwegmasken und auch Hundekotbeutel - mit Inhalt. Die Geschäftsführerin der G.V.U. Gänserndorf, Kathrin Dürr, weiß, wie gefährlich diese Verschmutzung der Umwelt ist:

"Achtlos weggeworfener Abfall hat nichts in unserer Umwelt verloren. Was in der freien Natur auf den Boden fällt, bleibt dort auch liegen. Nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Wild und Tiere in der Landwirtschaft birgt das Gefahren. Auch können Schäden für die Böden und die Landwirtschaft auftreten." 

Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit soll dem Littering entgegengesteuert werden. Dabei werden schon die Volks- und Mittelschulen in die Flurreinigungsaktionen miteinbezogen, aber auch Kindergartenkinder sollen schon spielerisch richtige Verhaltensweisen lernen. Denn die  Auswirkungen auf die Umwelt sind enorm. Mikroplastik kann in den Boden eindringen, Metall führt zu Verletzungen bei Tieren, Zigarettenstummel vergiften Wasser und Böden. 

Frühjahrsputz

Aber auch dieses Jahr gibt bei gezielten Aktionen es zahlreiche fleißige Helfer, die in den Gemeinden unterwegs sind, um den Müll von Feldern, Wiesen und aus den Wäldern wieder zu entfernen. Die Bewusstseinsbildung schreitet voran, die positiven Auswirkungen werden vielleicht bald in der Umwelt sichtbar sein.

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