Kuratoren im Weinviertel
Ich lebe von und für die Kunst
Auch Frauengeschichte beherbergt das "museumORTH". Kuratorin Hilde Fuchs führt mit Kunstverständnis und Enthusiasmus durch ihr Reich.
ORTH AN DER DONAU (rc). So erfährt man, dass Caroline Bonaparte, die nach ihrer Flucht als "Gräfin von Lipona" in Schloss Orth lebte, oder dass die Volksschauspielerin Annie Rosar, die mit Orther Wurzeln behaftetet ist, 1961 mit dem Filmpreis "Goldenes Bambi", ausgezeichnet wurde. Von da geht es gleich weiter zur Jahresausstellung "Niklas Graf Salm in Orth". Die Ausstellungsebenen mit all ihren Geschichten gleichen mehr einem Bühnenbild, einem überdimensionalen Fotoalbum und mit ein biss'l Fantasie, springen die gezeigten Informationen gleich ganz von selbst auf das interessierte Publikum über. Die feine Handschrift der detailverliebten Kuratorin die das Geschehen im Museum dirigiert, zeigt eine Leidenschaft für die Inszenierung der ausgestellten Kunstwerke, die das Interesse an potentiellen Besuchern wecken soll.
Sprung ins kalte Wasser
"Es war eine Ehre für mich, als sich die Gemeinde nach der Ausschreibung zu dieser Position, für mich entschieden hat. Und das, obwohl ich sowas noch nie zuvor gemacht habe und keine Historikerin, sondern bildende Künstlerin bin. Kuratorin zu sein, erfordert Multitasking, man ist in dem Job für die Sammlung des Museums, für die Auswahl der Kunst und für die Organisation von Ausstellungen verantwortlich", erklärt Hilde Fuchs. Also plante Hilde Fuchs 2005 das neue "museum ORTH", installierte es 2006 neu und führt seit 2007 als Kuratorin durch das Programm.
"Für mich ist das hier kein Heimatmuseum, sondern ein Ort für Regionalkultur, der Renaissancegeschichte von Schloss Orth und der Gegenwartskunst."
Zur Person:
Die geborene, in Wien lebende Ortherin, schloss 1984 die Modeschule Hetzendorf ab und absolvierte 1990 ein Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst. Die heute freiberufliche Kuratorin und Künstlerin kann auf eine Liste von Auszeichnungen und Ehrungen im In- und Ausland zurück blicken. Sie erhielt Stipendien und managte Kostüm- und Bühnenbilder für nationale und internationale Theater- und Tanzproduktionen, Modeprojekte, Museumskonzepte, kuratorische Arbeit und Schulprojekte. Sie zeichnete auch für Rauminstallationen, Videoprojekte, Text/Tonarbeiten, Kunst im öffentlichen Raum und Performance.
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