Sammelleidenschaft
Kannst dich noch erinnern?
Es ist faszinierend was Willi Taibl im Laufe seiner Pension an Relikten aus längst vergangenen Zeiten zusammengetragen hat.
FUCHSENBIGL. Auf seinem Anwesen findet sich vom Kurbeltelefon, der Mohn- und Bröselmühle, den Sodawasserflaschen, alten Schreibmaschinen, Fotos, bis hin zu den ersten Film- und Fotokameras, nahezu alles. "Meine Sammlerstücke werden katalogisiert, beschriftet, aufbewahrt. Ich verstecke meine Sammlung nicht. Jedes zweite Jahr gibt es einen Tag der offenen Tür. Damit mache ich diese Sammlung zu etwas Gemeinnützigem. Zu nahezu jedem Sammelstück gibt es eine Geschichte, die es wert ist erzählt zu werden und oft ist das Erstaunen groß, weil so mancher Gegenstand der Entwicklung des Fortschrittes zum Opfer gefallen ist", so Willi Taibl.
"Corona hat jetzt leider meine Ausstellungstermine alle platzen lassen. Es fehlt mir mittlerweile sehr, meine Sammlung wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich hoffe daher sehr auf 2023"!
Mit Salz und Pfeffer
Alte "Salz-Pfeffer-Gefäße", wie man sie damals in jeder Küche gefunden hatte, bildeten den Beginn dieser reichhaltigen Privatsammlung.
Die kleinen Dinger haben ihn so fasziniert, dass er mehr davon haben und so nahezu jedes Wochenende auf Flohmärkten verbrachte. Da waren dann aber auch andere, ebenso interessante Dinge, die es zu sammeln wert war und so spannt sich sein privates Archiv über mehrere Themen, bis hin zu einem kleinen Oldtimer Fuhrpark der teilweise sogar straßentauglich ist.
Einiges legt man dem Sammler einfach vor die Türe. Wie z.B. ein Holzbidet aus dem frühen 19. Jahrhundert oder man bestückt sein Privatmuseum mit einem historischen Waschtisch, den er auf Lebzeiten als Leihgabe ausstellen darf. "Die Leute wissen schon, wo sie die Sachen hinbringen können, ich bin hier in der Region bekannt dafür, Antiquitäten eine Bedeutung zu geben", sagt Taibl.
Mit seinem historischen Bildmaterial von den Katastralgemeinden versorgt Herr Taibl nicht nur die örtliche Topothek, sondern sorgt damit auch bei seinen privaten Ausstellungen für einen regen Austausch.
Am Bohrturm
Bevor der 1933 geborene Fuchelbigler zu sammeln begonnen hat, züchtete er Hasen und Hühner. Mit diesem Hobby hat er bei der Zuchteuropameisterschaft sogar den Titel gewonnen. Seinen Arbeitsplatz hatte der pensionierte Motorwart hoch oben auf einem Ölbohrturm. „Von dort habe ich zum ersten Mal meine liebe Friederike erblickt“, erzählt Willi Taibl mit einem liebevollen Lächeln.
Eine Liebe die bis heute hält und die auch die Sammelleidenschaft ihres Mannes teilt und unterstützt.
Wilhelm Taibl ist aber mehr als ein leidenschaftlicher Sammler, er ist auch eine Quelle an Informationen, ein Zeitzeuge der Gemeinde, der kaum eine Fragen die Region mit ihren Menschen und Geschichten, unbeantwortet lässt.
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