NÖ Landesausstellung
Marcheggs Tourismuszukunft beginnt nach der Schau
Die Landesausstellung 2022 ist Geschichte, doch längst sind noch nicht alle Marchfelder Geheimnisse entdeckt. Man will den Schwung des Jahres, in dem die Scheinwerfer auf Marchegg gerichtet waren, mitnehmen und schmiedet Tourismuspläne. Die Fackel wurde an den Bürgermeister des nächsten Austragungsorts der Landesschau übergeben: Christian Haberhauer von Mauer.
MARCHEGG. "Wer ein Jahr lang nicht mehr in Marchegg war und heute zu Besuch kommt, wird es nicht mehr wiedererkennen." Bürgermeister Gernot Haupt blickt auf das Landesausstellungsjahr mit Stolz zurück.
Die Gemeinde hat sich herausgeputzt, 43 Millionen Euro wurden ins Marchfeld, seine 23 Gemeinden und das Schloss Marchegg, das Ausgangspunkt für die Entdeckung des Marchfelds war, investiert. Das Resümee der Marchfelder? "Wir haben selbst entdeckt, dass die Region viel Potenzial hat", sagt Landtagsabgeordneter René Lobner. "Die Besucher waren erstaunt, dass das Marchfeld doch schön ist ... wenn man genau hinschaut", merkt die Weydner Wirtin Mitzi Barelli an; eine der 58 Regionspartner, Betriebe, die im Landesausstellungsjahr offiziell als Kooperationspartner gelistet waren, Veranstaltungen abgewickelt und sich untereinander vernetzt haben.
Auch der Biohof Michaeler ist einer von ihnen, hier hat man ein kulinarisches Marchfeld-Geheimnis kreiert, das Gemüse-Prinzenpaar wurde erstmals gekrönt und die Gäste wurde mit einem Bummelzug-Traktor durch die Landschaft geführt und durften Geschichten aus dem Marchfeld lauschen und Geheimnisse entdecken.
Weinviertel-Tourismuschef Hannes Steinacker sieht drei Säulen des Marchfeld-Tourismus: die Radfahrer - übrigens der schnellstwachsende Sektor im Niederösterreich-Tourismus -, die kulturelle Vergangenheit, sichtbar gemacht durch die Schlösser, und die Natur. Zudem setzte man verstärkt auf internationalen Tourismus, der nicht zuletzt durch die March-Radbrücken und die Bahnanbindung an Fahrt aufnimmt.
Ausbaufähig ist der Wirtschaftszweig allemal, das erklärte Ziel ist laut Steinacker: "Die Besucher längere Zeit zu binden." Dass die Landesschau nicht Höhepunkt sondern Startpunkt der touristischen Entwicklung der Region sein soll, zeigen auch die Pläne in Marchegg. Andreas Pataki, Geschäftsführer der heuer gegründeten Schloss Marchegg GmbH, teilt dazu mit: "Es wird einen E-Bike-Verleih geben, Naturvermittlungen und Veranstaltungen im Schloss." Zudem soll dieses als Hochzeitslocation zum Einsatz kommen. "Bei 100 Störchen in Marchegg gibt es Babygarantie", lacht Landtagspräsident Karl Wilfing.
Landesausstellung in Zahlen
145.427 Besucher
43 Millionen Euro Investition
46 Millionen Euro regionale Wertschöpfung
62 Millionen Euro Gesamtumsatz in der Region
90 Prozent Tagesgäste
56 Prozent besuchten weitere Ziele in der Umgebung
53 Euro Ausgaben pro Tagesgast
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