Kinderschutz
möwe-Kinderschutzzentrum in Gänserndorf eröffnet
GÄNSERNDORF. Heute, Freitag, wurde in der Gänserndorfer Bahnstraße eine Zweigstelle des Mistelbacher Kinderschutzzentrums eröffnet. Für Kinder, Jugendliche und alle Betroffenen von Gewalt wir hier professionelle Hilfe geboten. "Kindesmisshandlung rührt meist von Überforderung, daher gehören zu unserem Angebot Beratung, Psychotherapie und Prozessbegleitung der Eltern aber auch Prävention und Elternbildung", teilt Geschäfgsführerin Hedwig Wölfl mit.
Die Kernbereiche von "möwe" sind Hilfe bei sexuellem Missbrauch, bei Trennungen, Vernachlässigung und Gewalt.
8.400 Familien wurden im Vorjahr von "möwe" begleitet. Zwar zeigt die Statistik eine signifikante Abnahme von Gewalt in den vergangenen 80 Jahren, aber, so betont Wölfl: "Die Zahl der Kinder, die unsere Hilfe brauchen ist trotzdem noch erschreckend hoch." Statistisch sitzen in jeder Schulkasse zwei Kinder, die sexuelle Gewalt erfahren haben.
Als Überraschungsgast begrüßte man die bekannte Psychotherpeutin Rotraud Perner. Die Matznerin hatte vor 29 Jahren "Möwe" gegründet und sie gibt zu bedenken: "Übergriffe auf schwächere Personen sind in der öffentlichen Wahrnehmung normal. Also tut man es."
Das Team von "möwe" arbeitet eng mit der Kinder- und Jugendhilfe, mit Pädagogen, Sozialarbeitern, Ärzten und Behörden zusammen. In ihrem Vortrag, der mit nüchternen Zahlen und erschreckenden Bildern Einblicke in Arbeit der Experten gab, informierte die Ärztin Jutta Falger, Vizepräsidentin der "möwe": "Vor allem Kinder unter einem Jahr sterben an den Folgen von Gewalt."
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