Bürgerinitiative
Mühlleitner starten Petition gegen Radfahrverbot

Foto: Wolfram Böhme
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Die Mühlleitner Radfahrer haben es diese Tage nicht leicht. Der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien hat beschlossen, sichtbare Fahrverbote in der Lobau zu verhängen und rigoros gegen Verkehrssünder vorzugehen. Dagegen wehrt sich nun eine Bürgerinitiative rund um den Ortsvorsteher Wolfram Böhme.

MÜHLLEITEN. Die Bewohner von Mühlleiten sind verzweifelt. Seit die MA49 Verbotstafeln für Radfahrer aufgestellt hat und das Einhalten dieser Verbote streng überwacht wird, haben die Radfahrerinnen und Radfahrer kaum mehr Möglichkeiten, auf sicheren Wegen die Ortschaft zu verlassen. Deshalb hat der Ortsvorsteher von Mühlleiten, Wolfram Böhme, eine Petition ins Leben gerufen, um die Rücknahme des umfassenden Fahrverbots in der unteren Lobau zu erwirken.

"Als Ortsvorsteher von Mühlleiten fühle ich mich als Dienstleister an der Bevölkerung und als solcher ist mir natürlich die Situation in Mühlleiten besonders wichtig. Und hier ist Radfahren außer auf Landesstraßen nicht mehr möglich. Um für Radfahren zugelassene Wege zu erreichen, müssen wir mehrere Kilometer über Landesstraßen, entweder über Groß Enzersdorf nach Wien oder in die andere Richtung nach Schönau fahren, erst dort ist wieder ein Anschluß an etwa den Euro Velo6 möglich."

Foto: Wolfram Böhme

Dabei wurde schon in den 90er Jahren über gewisse Wege in der Lobau Fahrverbote verhängt, die jedoch von den Mühlleitnern trotz allem seitdem genutzt werden konnten und was bisher auch nie für Probleme sorgte. Deshalb ist es für die Radfahrerinnen und Radfahrer nun umso verwunderlicher, dass die Wege von einem Tag auf den anderen nicht mehr befahren werden dürfen. Für die Stadt Wien und dessen Forst- und Landwirtschaftsbetrieb ist die Regelung jedoch ganz eindeutig:

"Es hat sich an der Zahl der angebotenen Radwege nichts geändert. Da es in den letzten Jahren zu einer massiven Zunahme der Nutzung von nicht erlaubten Wegen zum Wandern und durch Radfahrerinnen und Radfahrer kam, hat sich der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien entschlossen, die Verbote deutlicher als davor kenntlich zu machen und auch vor Ort in dieser Hinsicht präsenter zu sein."

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Kein gefahrloses Radfahren möglich

Für die Mühlleitner stellen diese Verbote allerdings ein großes Problem dar. Ein Anwohner aus Essling schildert die abenteuerliche Fahrt zu seinen Freunden nach Mühlleiten:

"Wenn ich mit dem Fahrrad von Essling nach Mühlleiten fahren will, um Freunde zu besuchen, dann bin ich mehr als mit einem Bein im Sarg. Zuerst die B3 bis zum Griechen am Sachsengang und dann die Raserstrecke bis Mühlleiten. OK, am Ende der Straße, in Mühlleiten, ist der Friedhof, aber wahrscheinlich bin ich schon vorher überfahren worden. Bisher durch die Lobau bis Gasthaus Staudigl, gerade weiter, dann links bis Mühlleiten. Gefahrlos und in freier Natur." 

Um ein gefahrloses Radfahren weiterhin zu ermöglichen, ist es Böhme auch so wichtig, eine Lösung gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Nationalpark zu finden.

"Natürlich herrscht durchaus Verständnis auch für die Beweggründe der Wiener Verwaltung und das beklagte Anpöbeln und Beschimpfen der Aufsichtsorgane ist keineswegs zu tolerieren. Es geht uns in erster Linie darum, eine für alle Seiten tragbare Lösung zu finden. Bereits ein Korridor auf den überbreiten Forststraßen durch die Au wäre eine akzeptable Lösung des Problems. "

5.500 Mitstreiter hat Wolfram Böhm mit seiner Petition bislang gefunden und es werden immer mehr. Ein respektvoller Umgang miteinander steht für Böhme im Vordergrund, aber auch Sicherheit "seiner" Bevölkerung, die nun ohne gefahrlosen Radweg wahrscheinlich wieder aufs Auto umsteigen muss.

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