Nicht alltägliches Musiktheater in der Orangerie von Schloss Hof
Im letzten Abo-Konzert 2015 auf Schloss Hof erlebten die zahlreichen Zuhörer eine ebenso ungewöhnliche wie packende Darbietung von Igor Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“. In einer bewundernswerten Leistung verschmolzen die schauspielerischen und sprachlichen Nuancierungen Maren Gallers mit der bestechenden Interpretation der Musiker, die alle Mitglieder der Wiener Philharmoniker sowie Symphoniker waren.
Unter der Regie von Kerstin Galler verkörperte Maren Galler gleich drei bzw. vier Rollen in einer Person, nämlich die des Soldaten, der Tänzerin und des Teufels, aus dessen Sicht sie die Geschichte erzählte. Sie unterschied diese durch verschiedene Ausdrucksweisen wie Dialekt und Hochsprache, aber auch durch Tempi von langsam und leise bis zungenbrecherisch schnell oder schrill und akzentuiert, so dass die jeweiligen Stimmungen gut transportiert wurden. Dabei brachte sie durch Umschreiben einiger Textstellen auch noch das Marchfeld bzw. Weinviertel in Strawinskys Werk problemlos ein.
Die teilweise langen Sprechphasen wurden durch die harmonisch und rhythmisch exzellent abgestimmten Musiker brillant ergänzt oder untermalt.
Die abschließenden Standing Ovations bewiesen, dass ein vielleicht überraschtes Publikum auch nicht alltägliches Musiktheater schätzen und Gefallen daran finden kann.
Das nächste Highlight wird die Aufführung des großen Orchesters der Philharmonie Marchfeld mit der 9. Sinfonie Beethovens in der Stadthalle Gänserndorf am 6. Dezember 2015 um 17 Uhr sein. Dabei werden auch über 100 Sänger mitwirken.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.