"Befahren“ statt "Betreten"
Österreichs einziges Autokino zieht nach erster Saison Bilanz
GROSS-ENZERSDORF. Mit drei Leinwänden, darunter Österreichs größte Kino-Leinwand, und kontaktlosem „Kommen und Fahren“ ist das Autokino Wien, mit Standort in Groß-Enzersdorf, eine beliebte Lockdown-Alternative bei Jung und Alt. Nach einer erfolgreichen Saison, spielen die Betreiber nun auch beim zweiten Lockdown mit dem Gedanken, das Autokino wiederzueröffnen. „Saisonschluss wäre Ende Oktober gewesen, die Nachfrage ist aber enorm hoch, weshalb wir überlegen, wetterbedingt an Wochenenden wieder Filme zu zeigen“, erzählt Markus Cepuder, Betreiber des Autokinos.
Da es sich bei ihnen um „kein Betreten, sondern Befahren“ handelt, wie Hannes Schwarzecker erklärt, haben sie die Möglichkeit die Schranken wieder zu öffnen. Dies stellt jedoch in der kalten Jahreszeit einige Herausforderungen. Das Personal muss wiedereingestellt werden, neue Filme müssen beschafft werden und natürlich muss man sich an die Wetterbedingungen anpassen. Es sei kaum möglich, einen Film bei Starkregen und Nebel zu zeigen, wie die Betreiber berichten. Eine offizielle Nachricht an ihre Kinofans gibt das Team kommenden Dienstag.
Unterhaltung während Lockdown
„Wir wollen Leuten in schweren Situationen die Möglichkeit zur Unterhaltung bieten“, betont Schwarzecker. Und dies war auch der Anreiz das seit 2015 in Konkurs geratene Autokino wiederzueröffnen. Während der ersten Saison, von Mai bis Oktober, durfte das Kino mehr als 50.000 Besucher verzeichnen. Über das durchwegs positive Feedback in den Sozialen Medien bezüglich des freundlichen Personals und des Preis-Leistungsverhältnis freue man sich sehr, wie Cepuder stolz berichtet. Das Autokino-Team setzt vor allem auf Qualität bei ihren Filmen und bei der Ware, weshalb es auch das Popcorn selbst macht, was nicht bei jedem Kino der Fall sei.
Publikum stimmt über Filmwahl ab
Der Corona-Lockdown brachte nicht nur etliche Besucher ins Kino, sondern auch ein paar Probleme. „Wir wollten abwechseln zwischen neuen und alten Filmen, aber es sind einfach kaum neue auf den Markt gekommen“, merken die Betreiber an. Die großen Blockbuster und Hollywood-Produktionen blieben dieses Jahr leider aus. Da auch die Kinos im asiatischen und US-amerikanischen Markt geschlossen hatten, wurden schon produzierten Filme nicht zum Verleih vergeben, da man ein zu kleines Publikum erreicht hätte. Man wich letztendlich teilweise auf deutsche Produktionen aus und ließ das Publikum über die Sozialen Netzwerke zwischen Filmen abstimmen, welche sie gerne sehen würden. „Das Selbstentscheiden der Leute kam sehr gut an. Vor allem bei der Eröffnungsvorstellung dachten wir nicht, dass so viele Leute Grease sehen wollen“, erzählen die Betreiber.
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