Pappel in der Marchau gesprengt
MACHEGG (rm). Besorgt um die Marchauen und seine Storchenkolonie ist Storchenvater Gerhard Maywald aus Marchegg. Statt sie in der üblichen Manier zu schneiden wurde eine Pappel in fünf Metern Höhe gesprengt. "Das soll eine schönere Optik ergeben", vermutet Maywald. Es habe einen furchtbaren Krach gegeben, das Wild sei aufgescheucht worden und auch für die Vogelwelt sei es eine Katastrophe, wenn weiter gesprengt würde. Die Bevölkerung sei an den zweiten Weltkrieg erinnert worden, führt er weiter aus. "Die Vögel und ganz besonders die Störche verkraften solche Gewalteingriffe in die Natur nicht", befürchtet er ärgste Schädigungen in der Brutzeit, die von März bis Juli dauert. Weitere 15 Bäume seien auf der Abschussliste, das sei unzumutbar. WWF-Verwalter Gerhard Neuhauser erklärt dazu: "Die Bäume gefährden Spaziergänger - es ist Gefahr im Verzug". Die Sprengung der Pappel in fünf Meter Höhe sei ein Versuch gewesen, der funktioniert habe. Dabei bleibt der Baumstumpf erhalten, eine komplette Abtragung sei nicht nötig. Diese Methode werfe nur bei Pappeln angewandt, für stabile Eichen beispielsweise werde in bewährter Weise ein Rückschnitt vorgenommen. Aus Rücksicht auf die Störche und anderes Augetier würden die von Maywald angesprochenen 15 Bäume mit der üblichen Methode, Säge und Axt, entfernt. Allerdings könne es in Zukunft wieder zu Sprengungen der Baumkronen kommen. "Bei der Detonation selber sind wir etwa 50-70 Meter daneben gestanden. Druckwelle haben wir keine gespürt, nur an der Lärmentwicklung müssen wir noch arbeiten", gesteht Neuhauser.
Gerhard Maywald ist über die Entwicklung ein wenig beruhigter, da es doch derzeit keine Beinträchtigung für seine Störche geben dürfte.
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