Nordbahn und Marchegger Ostbahn
Pendler verzweifeln an Zugausfällen und Verspätungen
Häufige Verspätungen und Ausfälle auf den Weinviertler Bahnstrecken sorgen für Unmut. Auch unsere Leserinnen und Leser teilen regelmäßig ihre Erfahrungen mit uns, wenn es um lange Wartezeiten auf den Bahnsteigen der Nordbahn oder der Marchegger Ostbahn geht.
BEZIRK. "Die dauernden Zugausfälle und Verspätungen, die an der Tagesordnung sind, sind eine bodenlose Frechheit und den Benutzern dieser Linie nicht mehr zumutbar. Morgens sind Verspätung von mehr als einer Stunde an der Tagesordnung." So lautete die letzte E-Mail, die unsere Redaktion erreichte. Auch die Weinviertler SPÖ-Abgeordnete Melanie Erasim weiß um das Problem der Verspätungen und hat einige unangenehme Fragen zum Bahnchaos an die Verkehrsministerin Leonore Gewessler gerichtet. Nun liegen die Antworten zur Nordbahn, also jene Strecke, die von Floridsdorf bis Bernhardsthal hauptsächlich auf Gänserndorfer Gebiet fährt, vor – und sie sind mehr als ernüchternd.
Unpünktlichkeit
Die Nordbahn ist Spitzenreiter, wenn es um Unpünktlichkeit geht. Von April bis August 2023 kam laut Erasim jeder zehnte Zug mit mehr als fünf Minuten Verspätung an. Im Österreich-Vergleich 2022 war es nur jeder Zwanzigste. Bei den Ausfällen schneidet die Nordbahn genauso katastrophal ab: Im Juni 2023 fielen laut Erasim gar fast drei Prozent aller Züge ungeplant aus. Montags und freitags müssen sich die Fahrgäste am häufigsten über Unzuverlässigkeiten ärgern.
Pläne für mehr Zufriedenheit
Wir haben beim Land NÖ und der ÖBB nachgefragt, welche Pläne es gibt, um die Zufriedenheit der Pendlerinnen und Pendler zu steigern. Die ÖBB Sprecherin Julia Krutzler erklärt, dass die ÖBB in Zukunft vermehrt in ihre Fahrzeuge investieren wollen:
"Wir arbeiten stetig daran, die Pünktlichkeitsrate weiter zu verbessern. Auf den Bahnstrecken in Niederösterreich liegt der Pünktlichkeitswert 2023 auf den Bahnstrecken in Niederösterreich im Durchschnitt bei 96 Prozent. Zu den Maßnahmen zählen zum Beispiel Investitionen in den Umbau bestehender Fahrzeuge und die Anschaffung neuer Züge. So wurden für die Ostregion neue Cityjet Doppelstockzüge bestellt. Diese werden voraussichtlich zum Fahrplanwechsel 2026 auf Schiene gehen."
Auch das Land NÖ weiß, dass die Verspätungen ärgerlich sind und erklärt, dass seitens ÖBB Personenverkehr AG angekündigt wurde, dass die Qualität und Zugausfälle durch viele Maßnahmen verbessert werden sollen. Die Vorgabe und der klare Auftrag von NÖ Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer an die ÖBB sei eine hochwertige Leistungserbringung – damit die Pendler verlässlich, schnell und komfortabel ans Ziel kommen.
Verbesserungen auf der Machergger Ostbahn
Auf der Marchegger Ostbahn soll es schon zeitnah zu Verbesserungen - zumindest die Frequenz betreffend - kommen:
"Wir schaffen auf dieser Strecke einen täglichen Stundentakt bis 24 Uhr. Es wird also auch hier deutlich mehr Angebot und eine Verlängerung der Betriebszeiten an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen geben zwischen Wien und der Wachstumsregion Marchfeld",
erklärt Landeshauptfraustellvertreter Udo Landbauer. Die Marchegger Ostbahn hat durch den Ausbau ein Angebot mit einem stündlichen REX von 5 bis 0 Uhr sowie - neu - einen täglichen Regionalzug von 5 bis 23 Uhr. Damit sind alle Orte mindestens stündlich, die Orte Siebenbrunn-Leopoldsdorf, Schönfeld-Lassee und Marchegg stündlich von/nach Wien und Bratislava sowie von/nach Gänserndorf mit der S-Bahn Linie S1.
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