Plötzlich Serienstar
So schnell wird man zum Fernsehstar. Leopold Obritzberger aus Zistersdorf schnupperte einen Tag Schauspielluft. Er hatte bei der Serie "Die Rosenheim-Cops" eine Komparsenrolle gewonnen.
ZISTERSDORF. Genau 30 Meter lang sind die Straßenbahngleise der "Lindenstraße". Hinter der Hausecke enden sie schon wieder. Und die Häuser selbst bestehen nur aus Fronten - dahinter stehen die Hallen der Filmstudios. Eines davon nennt sich "Schwarzer Hahn", darin befindet sich das Kommissarit der Rosenheim-Cops inklusive Büros, Einvernahmeraum und einer täuschend echt nachgebauten Pathologie. Die Sezierinstrumente liegen bereit.
Leopold Obritzberger hat einen Tag in den Münchner Bavaria-Filmstudios verbracht, jenem Areal auf dem Serien wie "Sturm der Liebe" gedreht wurden, wo noch das U-Boot aus dem Film "Das Boot" steht und die Kulissen des Kinderfilms "Wicki und die starken Männer." Der Zistersdorfer wurde sozusagen vom Platz weg engagiert. Auf dem Sportplatz hatte der 66-Jährige, der seit 16 Jahren Platzwart ist, einen Ballon gefunden. Das daran befestigte Gewinnkärtchen schickt er ein - und gewann den Haupttreffer. Bei den Dreharbeiten zur ihrer 250. Folge haben "Die Rosenheim-Cops" in Inning am Ammersee einen Lufballon-Weitflugwettbewerb gestartet und den drei Einsendern, deren Ballon am weitesten entfernt gelandet war, eine Komparsenrolle geschenkt.
Obritzbergers Ballon hatte 600 Kilometer zurückgelegt. Dafür durfte der OMV-Pensionist einen Tag lang in die Rolle eines Müncher Polizisten schlüpfen. "Um halb acht in der Früh mussten wir im Studio sein, fassten die Bekleidung aus, wurden geschminkt. Dann gings los", schildert Obritzberger. Die Filmcrew mit Sven Hansen (Igor Jeftic) Miriam Stockl (Marisa Burger) und Gert Achtziger (Alexander Duda) war schon da, der Dreh dauerte einen ganzen Tag lang. "Und das für acht Minuten Sendezeit - der Aufwand ist gigantisch", sagt der Zistersdorfer, der letztendlich in zwei Folgen (die zweite wurde am 5. März im ZDF gezeigt) zu sehen war.
Doch auch wenn sein Auftritt nur wenige Sekunden gedauert hat, Obritzberger hat Gefallen an der Arbeit am Set gefunden: "Wenn die mich anrufen würden, wär ich dabei."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.