Raika-Filialleiter veruntreute 65.000 Euro
Das Geld floss in einen hoch verschuldeten Fußballclub.
(mr). Eine Doppelfunktion brachte dem 55-jährigen Angeklagten ein Strafverfahren wegen Veruntreuung und Urkundenfälschung ein. Er war seit 1980 Leiter einer Raiffeisenfiliale im Bezirk und gleichzeitig langjähriger Kassier, kurzzeitig auch Obmann, eines finanziell maroden Fußballvereins. Zwischen März 2009 und Juni 2010 griff er öfters in die Kasse der Raika und bezahlte damit Verbindlichkeiten des Vereins. Die durch die Entnahmen entstandenen Kassenfehlbeträge glich er aus, indem er auf einem Konto des Vereins, das er mit der gefälschten Unterschrift des damaligen Obmanns eröffnet hatte, Abhebungen fingierte. Solchermaßen kam ein Schaden von etwa 65.000 Euro zusammen.
Vor dem Korneuburger Richter Martin Bodner war der bislang unbescholtene Angeklagte voll geständig: Die miserablen Vereinsfinanzen hätten ihn auf diese Idee gebracht und er habe bis zuletzt gehofft, durch eingehende Sponsorgelder seine Malversationen verschleiern zu können – die blieben aber aus.
Ein Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Martin Bodner verurteilte den Angeklagten angesichts eines Strafrahmens zwischen einem und zehn Jahren zu einer moderaten Strafe von 18 Monaten, deren Vollzug für eine dreijährige Probezeit zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ihm kam zugute, dass er nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet, sondern seinen Verein „gesponsert“ hatte. Rechtskräftig!
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