Aufregerthema Verkehr
Raser machen den Gänserndorfern zu schaffen
Überhöhte Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit die größten Aufreger im Straßenverkehr. Auch die Regionalmedien Gänserndorf werden regelmäßig von verzweifelten Lesern kontaktiert, die von Rasern vor ihren Haustüren betroffen sind. Wir haben nachgefragt, wer bei diesem Thema weiterhelfen kann.
BEZIRK. Marianne Aschenbrenner wohnt in Gänserndorf Süd und fährt, wie viele andere auch, gerne mit dem Rad. Ein beliebter Weg führt von Strasshof quer über die Landesstraße L11 Richtung Marchfeldkanalroute. Um über die L11 zu kommen, muss die Straße an einer Stelle überquert werden, die nicht gut einsehbar ist und 100 km/h gefahren werden darf. "Die Situation auf dieser Straße ist brandgefährlich. Es muss doch ein Einfaches sein, die 70er Begrenzung, die ein Stück weiter vorne gilt, bis zu dieser Querungsstelle zu ziehen", ärgert sich Aschenbrenner. Zweimal hat sie schon an die Bezirkshauptmannschaft geschrieben, gebracht hat das nichts.
Auf Nachfrage beim Bezirkshauptmann Martin Steinhauser erklärt dieser, dass Eingaben von Bürgern, die Landes- und Bundesstraßen betreffen, anhand von Daten, Zählungen und Analysen überprüft werden. "Ein Verkehrstechniker gleicht jede Anregung, egal ob sie von Bürgermeistern, der Polizei oder Bürgern kommt, mit der Datenlage ab. Nach diesem Ergebnis richten wir uns und ergreifen gegebenenfalls Maßnahmen, wie etwa Beschränkungen oder Radarboxen." An der von Aschenbrenner genannten Stelle sieht man anhand der Datenlage keinen Änderungsbedarf.
"Sinnvolle Bündelung"
Eine Möglichkeit auf prekäre Verkehrssituationen aufmerksam zu machen, bietet der Verkehrssprechtag für Gemeinden, der 14-tägig stattfindet. "Das ist eine niederschwellige Aktion der Bezirkshauptmannschaft, bei der die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen ihre Anliegen besprechen können, ohne dass gleich ein Verfahren eingeleitet wird", erklärt Steinhauser. So können Probleme die Landes- und Bundesstraßen betreffend, die etwa von einem Elternverein oder einzelnen Personen an die Bürgermeister herangetragen werden, vorab geprüft werden.
Raser in Eichhorn
In Eichhorn leidet eine Anwohnerin unter dem starken LKW Verkehr, bedingt durch die Schottergruben der Umgebung: "Die Autos und LKWs fahren direkt an meinem Haus viel zu schnell vorbei. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist dringend notwendig!" Mit Land NÖ und der Bezirkshauptmannschaft steht die Frau in Kontakt. Doch eine durchgeführte Geschwindigkeitsmessung führte zu keiner Verbesserung für die Eichhornerin.
Doch es ist eben nicht nur die BH, sondern auch die Gemeinde Ansprechpartner für ihre Bürgerinnen und Bürger. Die Bürgermeister haben zum Beispiel die Möglichkeit, die Polizei um Unterstützung zu bitten, damit vermehrt kontrolliert wird und auch Geschwindigkeitsmesser aufzustellen. "Die Gemeinde Zistersdorf nimmt die Anliegen der Bewohner ernst. Der gewünschte Geschwindigkeitsmesser in Eichhorn wird in Kürze installiert. Außerdem haben wir die Polizei gebeten, vermehrt zu kontrollieren. Wir appellieren zunächst an die Vernunft der Autofahrer und hoffen, dass das wirkt", erklärt der Eichhorner Ortsvorsteher Martin Weber. Sollte sich an der Situation nichts ändern, werden weitere Schritte überlegt. Die Eichhorner Bürgerin hofft, dass der Geschwindigkeitsmesser zur Einsicht führt. Falls nicht, wird sie auch weiterhin hartnäckig bleiben.
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