Kriminalität im Bezirk Gänserndof
Rückgang bei Delikten, aber: Cyberkriminalität steigt
BEZIRK GÄNSERNDORF. Der Lockdown hat tatsächlich auch positive Seiten. Zumindest in geringem Ausmaß. Das Bezirkspolizeikommando präsentiert die Kriminal-Statistik des Jahres 2020, die zeigt: Die Zahl der angezeigten Delikt ist rückläufig. 3.026 Anzeigen wurden im Vorjahr registriert, im Jahr 2019 waren es 3.603.
Im Detail sind einige Besonderheiten zu vermerken. "Wir verzeichneten 2019 62 Wohnhauseinbrüche, 2020 waren es dagegen 91", teilt Bezirksinspektorin Katharina Gepp mit, schränkt aber ein: "In 39 der 91 Fälle handelt es sich um gescheiterte Versuche, da gab es nur leichte Sachbeschädigung an Türen oder Fenstern."
Der Lockdown verlagert die Tätigkeit der Kriminellen auf die virtuelle Ebene. Vor dem ersten Lockdown Mitte März 2020 verzeichnete man am Bezirkskommando Gänserndorf einen Anstieg der Wohnhauseinbrüche im Vergleich zum Jahr 2019, während des ersten Lockdowns gingen diese deutlich zurück um im Sommer auf ein normales Maß anzusteigen. Der zweite Lockdown im Herbst brachte die Hochsaison der Dämmerungs-Einbrecher zum Erliegen die Zahlen gingen wieder zurück. Wohnungseinbrüche wurden insgesamt nur zehn verzeichnet, davon sieben Versuche. Die Zahl der Kellereinbrüche stieg dagegen von 16 im Jahr 2019 auf 41 im Jahr 2020.
Gestiegen ist die Zahl der Cyber-Kriminalfälle, nämlich von 33 auf 62. Gepp: "Da geht es um Erpresser-E-Mails und Aufforderungen zu illegalen Geldzahlungen."
Die negativen Seiten des der Coronakrise sind auch bei den Delikten offensichtlich: Anzeigen wegen Gewalt in der Familie stiegen um 20 Prozent.
Die Polizei setzt massiv auf Präventionsarbeit. "Fragen dazu können auf den Polizeiinspektionen telefonisch beantwortet werden, eigens geschulte Beamte beraten telefonisch und wenn nötig auch persönlich", sagt Gepp. Sobald es wieder möglich ist, werden auch wieder öffentliche Veranstaltungen zur Prävention stattfinden.
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