„S8-Baustart 2013 ist illegal“
Die Verkehrsprognosen der Asfinag zeigen die Gewinner und Verlierer der S8.
¶BEZIRK. Geht es nach dem Willen des Landeshauptmannes, ist die Erlösung für alle Staugeplagten nahe. Er kann sich den Baubeginn der S8 bereits für 2013 gleich nach Beendigung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vorstellen. Dem widersprechen Aussagen von Bürgerinitiative wie auch der Asfinag. Während Wolfgang Rehm von der Bürgerinitiative Marchfeld von „realitätsfernen Ankündigungen“ spricht, da „es auf legale Weise nicht möglich ist, gleich nach einem UVP-Bescheid mit dem Bau der Autobahn zu beginnen.“ Auch die Asfinag bestätigt in ihrer jüngsten Aussendung 2014 als geplanten Baustart für die S8.
Gewinner und Verlierer
Was das Verkehrsaufkommen mit der Eröffnung der neuen Schnellstraße in Zahlen bedeutet, verrät Projektleiter Thomas Schröfelbauer von der Asfinag. Die Verkehrsprognosen schätzen durch den Bau der S8 eine Entlastung der B8 im Bereich Strasshof von 5.000 Fahrten pro Tag. Anstelle von geschätzten 12.000 Fahrzeugen rollen dank der neuen Straße nur noch 7.000 durch den Ortskern. Für Deutsch-Wagram heißt die Gleichung 13.000 Fahrten pro Tag anstelle von prognostizierten 22.000.
Rund um das derzeitige Ende der S8 beim Knoten Gänserndorf kommt es wiederum zu einer Verdreifachung des Verkehrsaufkommens. Die L9 Siebenbrunnerstraße muss anstelle von 5.000 Fahrten pro Tag mit 15.000 rechnen. Hier ist allerdings eine Umfahrung des Siedlungsgebietes vorgesehen.
Am äußersten Rand Gänserndorf Süds brodelt es auch ohne Anschlussstelle zur S8. Laut aktueller Verkehrsmessung sausen dort rund 3.100 Fahrzeuge am Tag direkt an den Wohnhäusern vorbei. Dass dabei die 50 km/h Grenze von 93 Prozent der Fahrer bei Weitem überschritten wird, ärgert vor allem die Anrainer. Bürgermeister Robert Michl wurde bereits im Herbst eine Petition überreicht. Nun findet auf Grundlage der neuen Zahlen ein Verkehrsgipfel in Gänserndorf Süd statt. Neben verkehrsberuhigenden Maßnahmen auf der Neusiedlerstraße sind auch Geh- und Radwege ein Thema.
Die Asfinag schätzt für die Neusiedlerstraße, die bei Bau der S8 in den Knoten ASt Markgrafneusiedl mündet, mit einer Verkehrsreduktion. Ohne S8 würden voraussichtlich 12.000 Fahrzeuge diese Straße benützen. Mit S8 nur 6.300. Immerhin sind auch die eine Verdoppelung des derzeitigen Verkehrsaufkommens. Karina Seidl
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