Schwerverkehr Untersiebenbrunn: Bürgerin im Einsatz für Lebensqualität
UNTERSIEBENBRUNN (up). Johanna Nirtl hat etliche Listen erstellt und unendlich viele Daten ausgewertet. Das Ergebnis ist ernüchternd: die Zahl der Lkw-Fahrten in Untersiebenbrunn ist eklatant gestigen, allein auf der Hauptstraße fahren 100 pro Stunde, von 5 Uhr in der Früh bis 17 Uhr abends donnert ein Lkw nach dem anderen an den Häusern und Gärten der Untersiebenbrunner vorbei.
Die Gemeinde ist eines der größten Schotterabbaugebiete Österreichs, vor allem für Wien Bautätigkeit wird hier Material ausgebaggert, parallel dazu werden andere Gruben mit Aushubmaterial von Baustellen befüllt. "Wer mit dem Rad auf der Hauptstraße fährt, fühlt sich wie bei einer Hetzjagd und viele Eltern bringen ihre Kinder nur mehr mit dem Auto in die Schule, weil sie Angst haben, dass auf dem schmalen Gehsteig, an dem die Lkw vorbeidonnern, ein Unglück passiert", erzählt Nirtl. Die 52-Jährige sieht keine baldige Lösung der Probleme, ihr Vorschlag: eine geschotterte Betriebszufahrt außerhalb des Ortsgebiets. "Wenn die S 8 gebaut wird, ist eine Verbindungsspange geplant, um den Ort zu entlasten, aber niemand weiß, wie viele Jahre das noch dauern wird, sagt sie.
Rohstoffabbauzentrum Untersiebenbrunn
Bürgermeister Reinhold Steinmetz fürchtet, dass eine Zwischenlösung keine Unterstützung vom Land findet: "Da müssten wir Grundstücke ablösen und umwidmen, was Geld und Aufwand bedeutet." Er will auf jeden Fall beim Land vorsprechen, um endlich, nach Jahren der Diskussion einen fixen Zeitplan für S 8 und Spange zu erhalten. Der Rohstoffabbau, der Untersiebenbrunn belaste, sei ja für überregionale Großprojekte und müsse somit im Focus von Bund und Land stehen, gibt er zu bedenken.
Nirtl hat nun eine Unterschriftenaktion gestartet, um die Politik auf die Problematik aufmerksam zu machen. Schon jetzt hat sie 320 Unterschriften für mehr Lebensqualität und Sicherheit.
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