Verkaufe Bahnhöfe und anderes ÖBB-Zubehör
- Landtagspräs.a.D. Herbert Nowohradsky, Bürgermeister Andreas Keller und LA René Lobner ärgern sich über das Vorgehen der ÖBB.
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NEUSIEDL/ZAYA. Dass die ÖBB ganze Bahnstrecken, Gleise, Weichen und anderes aus dem ÖBB-Fundus verkaufen, ist kein Geheimnis. Dass der Bahnhof Neusiedl zum Verkauf ansteht, wurde aber offenbar nicht kommuniziert - die Gemeindeführung wusste nichts davon. Bis zum 24. Oktober. "Da stand plötzlich ein ÖBB-Mitarbeiter im Gemeindeamt und erklärte mir, in drei Wochen werde der Bahnhof geschliffen", erzählt Bürgermeister Andreas Keller. Der Ortschef setzte sich sofort ans Telefon, und konnte einen Aufschub erwirken. Bis 30. November (!) hat die Gemeinde Zeit, einen Investor zu finden. "Bei den ÖBB hat es lapidar geheißen, wir hätten uns ja schon vorher für den Kauf interessieren können", schildert Keller das Gespräch mit den ÖBB-Beamten.
Für die finanzschwache Gemeinde ist ein Kauf keine Option. Noch dazu, ist das Grundstück eigentlich wertlos. Lange Zeit wurde tonnenweise Erdöls über diesen Bahnhof als Reparationszahlungen an Russland verladen. Man kann davon ausgehen, dass das Gelände erheblich kontaminiert ist.
Die Gleisanlagen werden übrigens nach wie vor genutzt. Hier fahren Güterzüge und Nostalgiezüge des Vereins "Neue Landesbahn". Keller: "Das Gelände wird seit Jahren von uns gepflegt, damit es zumindest bei Nostalgie-Veranstaltungen halbwegs ansehbar ist. Die ÖBB rühren ja hier keinen Handgriff."
Ulrike Potmesil
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