Vor den Trümmern der Brücke

So sollte die Brücke laut Straßenplanern aussehen. | Foto: NÖ Straßendienst
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Angerns Marchbrücke droht einzustürzen, bevor sie gebaut wurde. Ortschef Meißl lehnt das Projekt ab.
ANGERN. Die Fronten im Brückenkrieg sind verhärtet. Dabei wäre das Projekt nach 25 Jahren des Wartens endlich in der Realisierungsphase, wenn nicht...
Eines gleich vorweg: Die Mehrheit Angerns und des Bezirks will die Marchbrücke. Einige wollen sie aber nicht dort, wo sie geplant ist und die Standortfrage bringt das ganze Projekt ins Wanken. Die Planung beim jetzigen Fährenstandort ist abgeschlossen, EU- und Landesmittel sind zugesagt. Damit ist die Brücke ausfinanziert.
Noch im Jahr 2007 hatte sich Bürgermeister Robert Meißl (SPÖ) für das Projekt ausgesprochen: "Entweder der Bau neben der Fähre oder gar keine Brücke." Die Variante südlich von Angern komme aus Naturschutzgründen nicht infrage.
Heute sagt er genau das Gegenteil: Entweder die Südvariante oder nichts. Die Südbrückenplanung wiederum würde das Versiegen der EU-Millionen bedeuten, denn in der jetzigen Förderperiode wäre das Projekt nicht mehr realisierbar und für die nächste Periode gibt es laut Regionalmanager Hermann Hansy keine EU-Straßenbauförderung.
Für den Ortschef kein stichhaltiges Argument: "Die acht Millionen sind uns egal, dann bekommt eben Hohenau oder ein anderer Projektant das Geld."
Der Schutz der Bevölkerung stehe für ihn an erster Stelle. Meißl befürchtet eine Verkehrslawine und fordert eine Umfahrung von Angern, Tallesbrunn und Weikendorf. Angerns Brücke war ursprünglich im Zusammenhang mit der Marchegger Querung geplant. "Jetzt ist Marcheggs Brückenbau in weite Ferne gerückt und wir ersticken im Verkehr", fürchtet Meißl "Täglich kommen 750 Autos per Fähre über die March, für 2020 werden - wenn die Brücke steht - weitere 1100 prognostiziert, das rechtfertigt keine Umfahrung", entgegnet Landtagsabgeordneter René Lobner (ÖVP).
Derzeit fahren täglich 7600 Fahrzeuge pro Tag durch Angern.
Auf slowakischer Seite wäre man startklar. Dort hat man sich von der Südvariante verabschiedet, die aus Naturschutzgründen nicht realisierbar ist. Für seinen Verzicht auf die Fähreneinnahmen konnte Zahorska Ves Bürgermeister Simkovic einiges für seine Gemeinde herausschlagen, wie eine neue Ortsdurchfahrt, Investitionen die Verkehrssicherheit.
"Das gilt auch für Angern. Ich warte auf die Wünsche von Bürgermeister Meißl. Kultur, Sicherheit, ein Tourismusprojekt. Wir sind für alles offen", versucht Lobner, den Ortschef entgegenzukommen. Die ÖVP-Gemeinderäte hat er bereits überzeugt. Jetzt zieht sich ein tiefer Graben durch Angerns Politik.
"Dann müssen wir eben noch einmal eine Volksbefragung machen. Aber nur Angern wird gefragt, die Leute aus den Katastralgemeinden betrifft die Brücke nicht", stellt Meißl klar.
Ob und wann die Befragung kommt, ist noch offen. Meißl will sich Zeit lassen. "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen."
Ulrike Potmesil

Zur Sache
Gesamtkosten der Brücke inklusive Zufahrten rund 16 Millionen Euro
davon 8 Millionen Euro EU Förderung auf österreichischer und 6 Millionen auf slowakischer Seite
Die Brücke wird nur für Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen, ein Radweg ist integriert

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