Weg mit ungeliebter Bahn
BEZIRK. Die ÖBB verliert an immer mehr Nebenstrecken das Interesse. Im Bezirk Gänserndorf steht nicht nur die Strecke Sulz-Bad-Pirawarth zum Verkauf, sondern auch die Stecke Mistelbach - Hohenau wurde den Gemeinden zum Verkauf angetragen. Weinviertel-Management-Chef Hermann Hansy bestätigt: "Es hat erste Gespräche gegeben, die Gemeinden haben jedenfalls Interesse daran, die Strecke zu erhalten."
Über die Anfrage herrscht allerdings große Verwunderung, werden die Gleise doch als Ausweichstrecke verwendet, wenn die Nordbahn gesperrt ist. "Bei den ÖBB hat es geheißen, mit dem neuen Damm gibts eh keine Überschwemmungen mehr und notfalls können die ÖBB über die Slowakei ausweichen", erzählt Hansy.
Herbert Nowohradsky: "Alle Anrainergemeinden werden gemeinsam ein Projekt erarbeiten, wie die Bahn genützt werden könnte." Gespräche gibt es mit dem Verein Neue Landesbahn, der ja schon die Strecke Korneuburg - Mistelbach mit touristisch nutzt, aber auch der Güterverkehr ist Thema.
Zum Verkauf steht auch die Strecke Dobermannsdorf - Staatz, die der NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft), die auch die Mariazellerbahn betreibt, gehört. "Die Gemeinden haben kein Interesse daran", weiß Nowohradsky. Die Strecke ist zum Teil nicht mehr befahbar.
Weiter südlich, an der Nebenbahn Bad-Pirawarth - Obersdorf, kämpft man noch um deren Erhalt. Der Auersthaler Gemeinderat Christoph Reiter-Havlicek lässt mit einem neuen Vorschlag, die Strecke zu attraktivieren aufhorchen. "Würde man eine direkte Verbindung bei Obersdorf zur S2 schaffen, könnten die Dieselloks bis Loepoldau zu U1 fahren." Dazu müssten nur eine Auffahrtsrampe und eine Weiche errichtet werden. Für die Bahnfahrer würde der Direktanschluss an die U1 einen ungeheuren Qualitätsgewinn bringen.
Ulrike Potmesil
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