Ausstellung
Wie sich eine Karotte bewegt: Groß-Enzersdorfs kultureller Zugang zur Mobilität
GROSS-ENZERSDORF. "Wenn man von Wien kommend Groß-Enzersdorf zum ersten Mal besucht, fällt vor allem eines auf: die Weite. Das lässt den Betrachter an die Bewegung denken, mit der diese Weite überwunden wurde und wird." Groß-Enzersdorfs Kulturstadtrat Martin Sommerlechner präsentiert das Konzept für die Ausstellung, die - wegen der Krise mit Verspätung - vom 4. September bis 11. Oktober 2020 stattfinden wird.
Die Wasserwege - Donau und Donau-Oder-Kanal - und die Luftwege im benachbarten Essling über das Flugfeld Aspern sowie die Episode der Ballonlandung des Blanchard führten zur Darstellung von Bewegung zu Wasser, zu Lande und zu Luft.
Aber: "Wir thematisieren nicht nur, wer sich wie bewegt, sondern auch was. Deshalb haben wir – als agrarisches Gebiet mit Großgrundstruktur – die Karotte herausgegriffen, um die Bewegung von Gemüse zu nachzuzeichnen", erklärt Sommerlechner die Idee hinter der Karotte.
Gemüse in Bewegung
Eine zwei Kilometer lange Wegstrecke vom Busbahnhof bis zum ehemaligen Hauptarbeitsplatz – dem Werk der Unilever, heute Ardo, über ein Siedlungsgebiet bis zur Stadtmauer und zurück zum Ausgangspunkt Schauplatz der Ausstellung. Entlang dieses Weges werden Infotafeln, historische Fahrzeuge wie Ochsenkarren und mehrere Installationen platziert. Im Indoorbereich der Firma Ardo wird der Film „Die bewegte Karotte“ als Sinnbild für das Marchfeld gezeigt – das Gemüse wird auf seiner Reise vom Feld zum Frischemarkt filmisch begleitet.
Zu sehen ist auch die von Günther Steiner kuratierte Ausstellung zur „Geschichte des Donau-Ode-Kanals“, die den Wasserweg von der Konzeption im 19. Jahrhundert bis in die Badehüttenteich-Zeit verfolgt. Außerdem wird das Flugfeld Aspern in einer filmischen Sequenz aus der Arbeit von Gustav Deutsch und Hannah Schimek von amrand:diestadt sowie Material aus dem Buch von Reinhard Keimel "Der Flughafen Wien-Aspern" präsentiert.
Völkerwanderung und "Erfahrbar"
Entlang des Weges und an der Stadtmauer präsentiert man die Bewegung von Bevölkerung, mit Grafiken und Bildern aus der Jungsteinzeit über die Awaren bis zur Ansiedelung der Kroaten und schließlich dem Jetzt und Hier.
Und schließlich wird rund um den Ausstellungsweg "rad-erfahrbar" eine permanente Ausstellung, der Frühgeschichte-Lehrpfad, etabliert.
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