Parkpickerl Wien
"Wir beobachten die Parksituation" - Groß-Enzersdorf plant Zonierung
GROSS-ENZERSDORF. Die erste Sorge war unbegründet. "Wir sind nicht von Wiener Parkpickerl-Flüchtlingen überrannt worden", stellt Groß-Enzersdors Bürgermeisterin Monika Obereigner-Sivec klar. Anfang März - als das flächendeckende Parkpickerl in Wien eingeführt worden war, hatten etliche Wiener ihre Autos in Groß-Enzersdorf, also am direkten Stadtrand zu Wien geparkt. Die Stadtgemeinde hatte für alle Fälle vorgesorgt, Parkstreifen vor dem Autokino markiert und die Wiese davor als Parkplatz gekennzeichnet.
"Eigentlich wäre die Fläche attraktiv, bis zur Bushaltestelle sind es nur 200 Meter, aber der Parkplatz wird kaum angenommen", sagt Obereigner-Sivec.
Auch in den Straßenzügen nahe der Stadtgrenze hält sich die Zahl der Autos mit Wiener Kennzeichen in Grenzen. Entlang einiger Grünflächen würden Wiener parken, dort wo Groß-Enzersdorfer Anrainer selbst Abstellflächen benötigen, stünden auch keine Wiener, meint Obereigner: "Da gab's zu Anfang Diskussionen."
Zentrum für Radfahrer und Fußgänger
Nichtsdestotrotz arbeitet die Stadtgemeinde an einem umfassenden Parkkonzept, denn, so meint Obereigner-Sivec: "Es geht ja auch darum, das Zentrum für Radfahrer und Fußgänger attraktiver zu machen und den Verkehr aus der Stadt rauszubringen." Im Gespräch ist eine temporäre Kurzparkzone innerhalb der Stadtmauer, um das Zentrum für Langzeitparker unattraktiv zu machen. Ähnlich wie in Schwechat sollen je eine Zone für kürzere und längere Parkdauer definiert werden. "Wir arbeiten an der Bewusstseinsbildung: Wann kann ich auf mein Auto verzichten?"
Am Stadtrand, wo der Zirkus Station hält, wäre Platz für eine Park&Ride-Anlage. Man beobachte aber derzeit noch die Situation und erhebe, wo Bedarf sei, informiert Obereigner. "Die Parkplätze werden auch schlecht angenommen, weil die Verbindung nach Wien nicht attraktiv ist." Immerhin: Seit 1. April fahren drei VOR-Linienbusse in dichteren Intervallen. Gewünscht ist die Schnellbahnverbindung bis Raasdorf, eine Forderung, die auch Bürgermeister Walter Krutis seit Jahren stellt.
Warten auf Stadtumfahrung
In Bezug auf Verkehrsentlastung ist auch die geplante Umfahrung Groß-Enzersdorf von Bedeutung. Ihr Bau hängt von dem der Nordspange und Wiener Stadtstraße ab. Das Verfahren ist abgeschlossen, die Grundstücke sind abgelöst. Nun wartet man auf die Umsetzung.
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