Engelhartstetten ist Schuldenkaiser
BEZIRK GÄNSERNDORF. Polemisch gesagt: Engelhartstettens Geld wurde im Bohrloch versenkt. ÖVP-Bürgermeister Josef Reiter formuliert die Erklärung für die höchste Verschuldung im Bezirk neutral - die Statistik Austria weist der 1952-Einwohner-Gemeinde mit Ende 2016 einen Schuldenstand von 9.785.684 Euro aus: "Das ergebnislos verlaufene Thermenprojekt hat einige Millionen gekostet." 3.385.000 Euro flossen in die nie realisierte Auland-Therme in Stopfenreuth. Dazu kommen der Bau eines neuen Gemeindezentrums und der notwendige Kindergartenzubau.
Engelhartstetten muss die Notbremse ziehen. "Wir können nur durch Grundverkäufe den Schuldenstand reduzieren", teilt Reiter mit. Drei Millionen Euro lukriert die Gemeinde mit den Verkäufen, die schon beschlossen, aber noch nicht abgewickelt sind. Bis 2020 wird die EVN zudem 13 Windräder auf Engelhartstettner Gemeindegebiet errichten, was im Jahr 200.000 Euro in die Gemeindekasse spülen soll.
Hohe Pro-Kopf-Verschuldungen, wenn auch nicht in obigem Ausmaß, weisen auch Angern - mit 9.998.932 Euro bei 3.356 Einwohnern, Gänserndorf - mit 19.260.134 Euro und Groß-Enzersdorf - mit 15.490.254 Euro auf.
Drösing ist hingegen in Sachen Finanzpolitik Musterschüler. 2016 lag der Schuldenstand der 1.114-Einwohner-Gemeinde laut Statistik Austria bei 174.513 Euro. "Jetzt sind es nur mehr 153.200 Euro ", informiert SP-Bürgermeister Josef Kohl. Man habe bis vor zwei Jahren genug Rücklagen gebildet, daher werde in der Gemeinde trotz Schuldenabbaus fleißig investiert.
"Im heuigen Jahren haben wir für außerordentliche Vorhaben insgesamt Investitionen in der Höhe von 741.600 Euro geplant", teilt Kohl mit. Dazu zählen die Sanierung der Volksschule, der zweite Teil des KTM-Radwegs, Siedlungsaufschließung und Photovoltaik.
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