Gänserndorf ist raus aus dem Weinviertel
Mit Jahreswechsel gehört Gänserndorf nicht mehr zum Weinviertel. Zumindest wenn es um Wahlkreise geht.
GÄNSERNDORF. Ab 1. Jänner 2017 ist alles anders. Zumindest für unsere Nationalräte Rudolf Plessl und Hermann Schultes. Mit der Auflösung des Bezirks Wien-Umgebung wandern rund 8000 Gerasdorfer zusätzlich zum Wahlkreis Weinviertel. Ein Zuwachs zu der ohnehin stimmenstarken Region.
Das Land Niederösterreich suchte einen Ausgleich und kickte Gänserndorf (rund 75.000 Stimmen) aus dem Weinviertel. Der Bezirk bildet mit dem Jahreswechsel einen Wahlkreis gemeinsam mit Bruck und der vormals zu Wien-Umgebung gehörenden Stadt Schwechat.
Anknüpfen bei Tourismus
Für SPÖ-Mandatar Rudolf Plessl bedeutet das mehr Arbeit. Als einziger Nationalrat der SPÖ im Weinviertel ist er durch den Wechsel nominell nur noch für Gänserndorf und Bruck zuständig. "Ich werde aber weiterhin den Einladungen aus Mistelbach, Korneuburg und Hollabrunn nachkommen", beteuert Plessl. Für die SPÖ, die im alten Wahlkreis Chancen auf ein zweites Direktmandat hatte, findet er die Neuaufteilung schade. Anknüpfungspunkte sieht der Untersiebenbunner beim Tourismus: " Das Marchfeld wird mit dem Römerland-Carnuntum vermarktet."
Jungmandatar on Tour
Ähnlich sieht das der Amtskollege aus der ÖVP Hermann Schultes. Auch wenn für seine Fraktion die Hornerin Eva-Maria Himmelbauer weiterhin das Weinviertel im Nationalrat vertritt, gedenkt der Landwirtschaftskammer-Präsident nicht sein Engagement für die Region zurückzufahren: "Meine Freunde im Weinviertel werden ja hoffentlich meine Freunde bleiben." Seinen neuen Wirkungsbereich in Bruck und Schwechat sieht er als spannende Herausforderung. "Ich muss dort jetzt als 'Jungmandatar' mit den Alteingesessen arbeiten und schauen, dass ich bekannter werde", scherzt der Zwerndorfer.
Karina Seidl
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