Projekt Verkehrsentlastung Marchfeld läuft
MARCHFELD (up). Die Bürgerinitiative Marchfeld (BIM) bringt Neuigkeiten aus der Slowakei: Die grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung zur slowakischen D4 – der geplanten Verlängerung der S8 bei der (ebenfalls geplanten) Marchegger Marchbrücke wurde eingestellt.
Der Grund dafür ist laut österreichischem Umweltministerium die mangelhafte Dokumentation des Vorhabens. BIM-Sprecher Wolfgang Rehm sieht seine Kritik an dem Bauvorhaben bestätigt: „Mittlerweile ist die Realisierung der S8 Ost, wie man dem Schriftverkehr entnehmen kann, für 2023 und 2026 geplant. Ich habe schon vor sechs Jahren diese Zeitspanne genannt, als noch vollmundig erklärt wurde, man werde die S8 ab 2008 aus dem Boden stampfen.“
March-Tunnel bleibt Option
Auch der Jubel, dass bereits eine Entscheidung für eine Autobahnbrücke und gegen einen Tunnel unter der March gefallen sei, ist nach Rehms Meinung verfrüht. Denn die Tunnelvariante hätte beim slowakischen UVP hinsichtlich der Umweltauswirkungen am besten abgeschnitten.
Friedrich Zibuschka, Verkehrsplaner des Landes NÖ, kontert: „Ein Tunnel ist unrealistisch.“ Und zur Entscheidung der Slowakei: „Die S8 Ost hängt nicht vom Bau der slowakischen Schnellstraße sondern von der Lobauquerung ab.“
Gäbe es keine solche, würde der Verkehr von der Schnellstraße auf die hoffnungslos verkehrsüberlastete Südost-Tangente geleitet werden. Und hier legt Wien ein Veto ein.
Das Marchfeld muss aber laut Zibuschka nicht bis zur Entscheidung der Donauquerung auf die Verkehrsentlastung warten. Laut Zibuschka wird die S8 West bis Gänserndorf bis 2016 gebaut und bis Lassee wird auf der S8-Ost-Trasse eine Landesstraße errichtet. Der lokale Verkehr wird damit aus den Gemeinden hinausgeleitet und die Landesstraße wird so geplant, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt zur Schnellstraße ausgebaut werden kann. Ulrike Potmesil
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