Schildbürgerstreich
Rätselraten vor Fahrverbot-Schild: Von Deutsch-Wagram bis Wladiwostok
DEUTSCH-WAGRAM. Nur kurz konnten die Bewohner der Franz Mair-Straße aufatmen, da die gute Atemluft nur für die Dauer des Lockdowns anhielt. Trotz des Fahrverbot-Schildes für Lkw über 3,5t, donnert in der kurzen Straße, die Teil der L 6 ist, ein Lkw nach dem andern durch das alte Angerdorf. "Der Text des Schildes ist nicht die einzige Herausforderung für die Lkw-Fahrer, auch die scharfe S-Kurve wird häufig unterschätzt", meint die Grüne Gemeinderätin Bettina Bergauer.
Mautflüchtlinge
Eineinhalb Kilometer weiter geht parallel zur L 6 die wohl wesentlich schnellere und bequemere Autobahn S 1 - wäre da nicht die kilometerabhängige Maut. Somit wurde die Franz Mair-Straße zum Schleichweg für alle, die sich von der Autobahn davonschleichen. „Die Polizei sollte Fahrer, die sich nicht an das Fahrverbot halten, bestrafen“, fordern die Anrainer. Bergauer hat sich gemeinsam mit Umweltstadtrat Heinz Bogner und Gemeinderätin Brigitte Windbichler die Situation angesehen. Ratlos stehen die drei vor der Zusatztafel, die nur Kompliziertes im Schilde führt. Die Ausnahmen vom LkwFahrverbot werden darauf wie folgt beschrieben: Fahren dürfen alle Lkw mit einem Ziel östlich der L6 und südlich der ASt Hochleithen – also östlich praktisch überallhin bis Wladiwostok.
„Diese Zusatztafel ist niemandem zumutbar. Wer soll das verstehen?“, sagt Gemeinderätin Bettina Bergauer. Der Umweltstadtrat fordert, dass die Ausnahme vom Lkw-Fahrverbot nur für Fahrten mit dem Fahrziel Deutsch-Wagram gilt. "Das alte Schild hätte in diesem Fall sicher einen Platz im Museum verdient, das praktischerweise gleich gegenüber ist."
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