Karfreitag: neuer halbe Feiertag
SPÖ-NÖ fordert Feiertag für alle Arbeitnehmer

NR Melanie Erasim, LHStv. Franz Schnabl und Pfarrer Hans Spiegl | Foto: Fotokäfer
  • NR Melanie Erasim, LHStv. Franz Schnabl und Pfarrer Hans Spiegl
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BEZIRK GÄNSERNDORF. Der Europäische Gerichtshof hat am 22.1.2019 entschieden, dass der Karfreitag für alle Arbeitnehmer, unabhängig von der Religion, ein freier Tag auf Verlangen des Arbeitnehmers sein muss bzw. bei Arbeit am Karfreitag Feiertagsarbeitsentgelt zu zahlen ist, solange der Gesetzgeber nicht eine anderweitige diskriminierungsfreie Regelung trifft. "Nun hat die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung eine Lose-lose-Situation hergestellt, die einerseits die evangelischen Mitbürger an der Religionsausübung hindert und andererseits ArbeitnehmerInnen und Wirtschaft ratlos zurücklässt – ein Feiertag ab 14 Uhr. Man hat sich zum wiederholten Male für eine halbe Lösung entschieden“, reagiert Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl enttäuscht.

Vormittagsmesse wird versäumt

Der evangelische Pfarrer des Bezirkes Mistelbach - er betreut auch Gemeinden im Bezirk Gänserndorf, Hans Spiegl, brachte im Rahmen einer Pressekonferenz mit Schnabl und NR Melanie Erasim sein Entsetzen über die Entscheidung der Regierung zum Ausdruck. Denn die evangelischen Gläubigen würden bereits am Vormittag die Messe feiern, so Spiegl: „Nun müssen sich die Angehörigen unserer Glaubensgemeinschaft einen Urlaubstag nehmen – und diesen dann auch noch bekommen – damit die Messe gestaltet und besucht werden kann. Besonders perfide finde ich, dass der Feiertag erst ab 14 Uhr beginnen soll. Damit ist sichergestellt, dass kein Pendler, der z.B. in Wien arbeitet, rechtzeitig zur 15-Uhr-Messe im Weinviertel sein kann, was praktisch einer Verhinderung unserer Religionsausübung gleichkommt.“

12-Stunden-Arbeitstag

„Offensichtlich wird aber, dass die Regierung augenscheinlich bereit vom 12-Stunden-Regelarbeitstag ausgeht, wenn sie der Ansicht ist, dass erst um 14 Uhr die Mitte des Arbeitstages erreicht ist. Bei dieser Regelung zahlen die Arbeitnehmerwieder einmal drauf. Für evangelische Menschen erspart man sich – seitens der Wirtschaft – den Feiertag bis 14 Uhr. Man darf bereits gespannt sein, wie kreativ die Bundesregierung wieder bei der Abgeltung des Feiertagszuschlages sein wird. Wir werden ein Auge darauf haben, dass die ArbeitnehmerInnen nicht ein weiteres Mal von Schwarz-Blau über den Tisch gezogen werden“, ergänzt Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim.

950 evangelische Bürger betroffen

Im Bezirk Mistelbach und einem Drittel des Bezirkes Gänserndorf (das Gebiet, für das Pfarrer Spiegl zuständig ist) gibt es 950 BürgerInnen evangelischen Glaubens, die mit dieser Regierungsentscheidung in ihrer Religionsausübung behindert werden. So etwas habe es in Österreich seit den 1950er-Jahren nicht mehr gegeben, betont Pfarrer Hans Spiegl abschließend.

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