Vorzugsstimmen und Koalitionskarusell

Mit 630 Vorzugsstimmen setzt sich Deutsch-Wagrams Bürgermesiter Fritz Quirgst die Krone auf. | Foto: Archiv
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  • Mit 630 Vorzugsstimmen setzt sich Deutsch-Wagrams Bürgermesiter Fritz Quirgst die Krone auf.
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Der Personenwahlkampf der ÖVP zeigte in der Vorzugsstimmenstatistik klar seinen Niederschlag. René Lobner setzte sich als Vorzugsstimmenkaiser die Krone der Bezirkshauptstadt auf. 557-mal wurde er als Nummer 1 gewählt. 86-mal war der Name der Grünen Margot Linke auf den Stimmzetteln zu lesen.
Neo-Parteiobfrau der Freiheitlichen Sabine Singer behauptete sich innerparteilich als Spitzenkandidatin mit 16 Vorzugsstimmen. Walter Krichbaumer von der Freien Bürgerliste konnte 11 Stimmen auf sich vereinen. Parteikollege Franz Weindl überflügelte ihn um 30 Stimmen.
Bürgermeister Kurt Burghardt wollte seine Vorzugsstimmen nicht veröffentlichen.

Marchfelder Stimmen

Glatte 300 Vorzugsstimmen zog Bürgermeister Hubert Tomsic auf sich. Mit elf Stimmen mehr setzte sich allerdings Karl Pfandlbauer im ortsinternen Rennen durch.
Mit gleich drei Vaneks auf der Grünen Liste kam es bei der Auszählung zu Verwirrungen. "Wenn nur Vanek auf dem Zettel stand, wurde die Stimme zwar für die Grünen, aber keiner Person zu geordnet", erzählt Andy Vanek, der es dennoch auf 52 Vorzugsstimmen brachte. Mit Themen statt Personen wollte die FPÖ punkten. Aus dieser Strategie resultiert auch das Ergebins für den Spitzenkandidaten Gerald Ziehfreund, der mit sechs Vorzugsstimmen um vier weniger als der Listen-Zweite René Azinger hatte.
Obersiebenbrunns Wahlsieger ist – trotz der 14 Prozentpunkte Stimmverlust – die SPÖ. Den Bürgermeisteranspruch unterstreicht Herbert Porsch dank seiner 220 Vorzugsstimmen. Von null auf sechs Mandate schaffte es die GO7 mit Werner Pozarek, der 215 Vorzugsstimmen bekam. VP-Chef Andreas Hofer musste sich mit 140 Vorzugsstimmen geschagen geben. Werner Slavik von der Obersiebenbrunner Bürgerliste spielt mit 35 Vorzugsstimmen nicht aktiv im Koalitionskarussell mit.

Hofinger sticht

Der Bürgermeister-Bonus hielt, auch wenn Peter Hofinger diesmal mit einer eigenen Bürgerliste antratt. 260 Menschen sprachen ihm persönlich das Vertrauen aus. "Mit 600 Stimmen aus dem Stand hat die Bevölkerung eine klare Aussage gemacht, wen sie als Bürgermeister im Amt sehen will", ist sich Amtsinhaber Peter Hofinger sicher. Werner Kurz von der SPÖ überzeugte 150 Wähler. 135 Vorzugsstimmen konnte ÖVP-Spitzendkandidat Franz Zillinger verbuchen.

Quirgst schlägt alle

Mit 630 Vorzugsstimmen setzt sich der Deutsch-Wagramer Bürgermeister Fritz Quirgst im gesamten Bezirk als Stimmenmagnet durch.
Karina Seidl

GÄNSERNDORF

Wahlsieger René Lobner lud die Klubobleute aller Fraktionen zum gemeinsamen Gespräch. "Ich kann mir alles vorstellen. Als stimmenstärkste Partei führt aber an uns kein Weg vorbei", betont der VP-Abgeordnete abermals seinen Anspruch auf den Bürgermeistersessel.
Von ebendiesem möchte sich der amtierende Ortschef Kurt Burghardt aber nicht trennen. Heiß umworben werden derzeit die Grünen. Margot Linke stellt aber klar: "Für uns zählt Sachpolitik. An Machtspielen werden wir uns nicht beteiligen." Das betont auch der Wunsch nach dem Bildungsressort der vormaligen Elternvereinsobfrau der Volksschule.
Die Freiheitlichen und Bürgerlisten-Chef Walter Krichbaumer lehnen wechselseitig eine Zusammenarbeit ab. Gegenüber den anderne Parteien zeigen sich beide gesprächsbereit.

GROSS-ENZERSDORF

SP-Bürgermeister Hubert Tomsic rechnet mit einer Koalition bis Anfang März. Wer in seiner Regierung sitzen wird, möchte er jetzt noch nicht sagen. "Ich wünsche mir faire Gespräche mit allen". Bei ersten Sondierungsgesprächen am Wochende wurden Befindlichkeiten ausgetauscht.
Michael Rauscher von der ÖVP zeigt sich verhandlungsbereit. Bedingungen müssten aber noch intern definiert werden.
Grünen-Chef Andy Vanek möchte die Koalition mit der SPÖ fortsetzen, da es noch einige Projekte gibt, die er abschließen möchte. Mit der ÖVP ist eine Regierung rechnerisch nicht möglich und für eine Dreier-Regierung mit der FPÖ sieht er zu wenige gemeinsame Themen.
René Azinger, FPÖ-Obmann, sieht zwar ideologische Unterschiede, war aber vom Gesprächsklima mit der SPÖ so positiv beseelt, dass er weiterverhandeln möchte. Erste Ergebnisse erwartet die FPÖ noch im Laufe dieser Woche.

OBERSIEBENBRUNN

Als stimmenstärkste Partei stellt SPÖ-Chef Herbert Porsch den Führungsanspruch. Gespräche werden mit ÖVP und GO7 geführt. Die neue Bürgerliste scheint es aber mit Verhandlungen nicht allzu eilig zu haben: Eine SMS von Herbert Porsch gleich am Tag nach der Wahl blieb bis Freitag unbeantwortet.
Werner Pozarek, Spitzenkandidat der GO7, will mit allen Gespräche führen und schließt vorab niemanden aus. Als Shootingstar schaffte er vom Stand weg sechs Mandate und nimmt seinen Wählerauftrag wahr.
Andreas Hofer von der ÖVP könnte ein Kunstgriff wie einst Wolfgang Schüssel gelingen und als Wahldritter zur Nummer 1 werden.
Werner Slavik sieht sich mit seinen zwei Mandaten nicht bestätigt und sucht keine aktiven Gespräche. Dennoch ist er seinen Wählern verpflichtet und wird in jedem Fall in den Gemeinderat ziehen.

SCHÖNKIRCHEN-REYERSDORF
Peter Hofingers Rechnung ging voll auf. Gespräche will er mit allen führen. "Für eine konstruktive Arbeit mit der ÖVP müsste sich dort allerdings die Führungsspitze verändern", stellt Hofinger klar. 600 Stimmen für seine Bürgerliste untermauern Hofingers Anspruch auf den Chefsessel.
Die SPÖ will ihn dort aber maximal die halbe Amtsperiode Platz nehmen lassen. Danach soll gewechselt werden. "Von einer Halbzeitlösung, wie vor der Wahl besprochen, will der Bürgermeister aber jetzt nichts mehr wissen", ärgert sich Werner Kurz von der SPÖ. Mit weniger will man sich aber nicht zufriedengeben.
Franz Zillinger von der ÖVP wartet ab. In Koalitionsgespräche wurde er bis dato nicht eingebunden, selbst will der Wahldritte nicht aktiv werden. "Wir haben es nicht eilig."

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