AK Gänserndorf
2,36 Millionen Euro für die Arbeitnehmer
Über 12.000 Kontakte zu Dienstnehmern mit Fragen und Problemen hatte die Arbeiterkammer Gänserndorf im Jahr 2022. Zehn Prozent davon, nämlich etwa 1.200 Kontakte, wurden von den fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tatsächlich als Akt aufgenommen.
GÄNSERNDORF. Die Corona-Nachwehen waren im Jahr 2022 für den Bezirksstellenleiter der Arbeiterkammer Gänserndorf, Robert Taibl durchaus noch spürbar:
"Nach den anstrengenden drei Pandemiejahren war einigen Betrieben merkbar die Luft ausgegangen. Die große Insolvenzwelle, die zu Beginn befürchtet wurde, war zwar ausgeblieben, 561.000 Euro aus dem Insolvenzsicherungsfond mussten wir dennoch für die Arbeitnehmer holen."
Die Corona-Zeit habe allerdings auch die Bindung zur Arbeiterkammer gefördert, erklärt AK-Vorstandsmitglied Kammerrat Christian Kauer:
"Die Belastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeiterkammer war in dieser Phase sehr groß, wir freuen und dennoch sehr, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so großes Vertrauen in uns gesetzt haben."
Die Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren abseits von Corona-Wirren vielfältig. Von arbeitsrechtlichen Fragen, über Sozialrecht bis hin zum Konsumentenschutz wurden 2022 allerlei Anliegen besprochen. Unter anderem auch der Fall einer 58-jährigen Hilfsarbeiterin, die sich im Mai 2022 an die Arbeiterkammer wandte. Ihr sollte ab Juni kein Rehabilitationsgeld mehr zugesprochen werden, weil die Pensionsversicherungsanstalt Arbeitsfähigkeit attestierte. Die Arbeiterkammer klagte und der gerichtliche Gutachter gab der Hilfsarbeiterin recht. Somit bekam sie rückwirkend das Rehageld zugesprochen. Robert Taibl freute sich über das Ergebnis und erklärte:
"Das ist nur einer von vielen Fällen, wo die Ärzte der Dienstnehmer und die Ärzte der Pensionsversicherungsanstalt unterschiedlicher Meinung waren. Da ist das Attest eines gerichtlich beeideten Sachverständigen viel wert."
Insgesamt wurden etwa 65 Sozialrechtsfälle 2022 von der Arbeiterkammer Gänserndorf vor Gericht gebracht. Im Arbeitsrecht hingegen geht es oft um nicht bezahlten Lohn, Probleme bei Überstunden, Einstufungen und auch Urlaubsfragen. Dabei erfolgen die Anfragen von Dienstnehmern quer durch alle Berufsgruppen. "Wobei Arbeiter von arbeitsrechtlichen Fragen öfter betroffen sind", meint Taibl.
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