Der gemeine Drahtwurm wütet am Feld
BEZIRK (up). Unsere Bauern sehen sich derzeit mit einem enormen Schädlingsbefall konfrontiert. Bezirksbauernobmann Manfred Zörnpfenning sieht die Hauptschuld im Verbot der Neonicotinoide. Ein Pestizid, das in Österreich drei Jahre lang verboten ist, da man in seinem Einsatz die Ursache des Bienensterbens vermutet.
Zörnpfenning spricht von massiven Ernteausfällen: "Allein in unserem Bezirk haben wir Zig Hektar eingeackert und nochmals angebaut, vor allem Kürbis und Mais." Der zweite Anbau garantiert aber keine ertragreiche Ernte, denn der Schädling bleibt im Boden.
"Ich habe mir heute ein Feld angesehen, da sind 50 Prozent der Pflanzen abgestorben." Der Täter ist der Drahtwurm, der die Wurzeln anfrisst. Er überlebt auch strenge Winter, da gräbt er sich einfach tiefer im Boden ein. Und auch der Maiswurzelbohrer vermehrt sich seit dem Verbot der Beize fröhlich und setzt den Pflanzen zu.
Die Imker vermelden dagegen eine positive Entwicklung: "Das Verbot war aus unserer Sicht die richtige Entscheidung. Schon jetzt merken wir positive Auswirkungen auf die Bienenvölkeraber auch auf andere Nutzinsekten wie Hummeln, Schmetterlinge und Solitärbienen, die ebenfalls für die Blütenbestäubung wichtig sind", sagt Gerhard Krenn, Bezirksobmann des Imkerverbandes. Der aktuelle Schädlingsbefall sei in erster Linie auf den warmen Winter, der Schadinsekten überleben ließ, und das feuchte Frühjahr zurückzuführen. Würde man mehr auf Fruchtfolge achten, würde sich der Schädlingsbefall reduzieren, meint der Imkermeister und Bezirksobmann der Gänserndorfer Imker.
Die Landwirte weisen das Wetter-Argument zurück und fürchten Schlimmstes: "In den nächsten zwei Jahren wird es noch schlimmer werden, sollte das Pestizid-Verbot nicht aufgehoben werden."
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