Zuckerfabrik
Leopoldsdorfs Ringen um jeden Rübenhektar

Vor eineinhalb Jahren kämpfte man gegen die Schließung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf. Auch Landtagspräsidentin Karin Renner und Bürgermeister Clemens Nagel setzten sich für den Erhalt ein. | Foto: Potmesil
  • Vor eineinhalb Jahren kämpfte man gegen die Schließung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf. Auch Landtagspräsidentin Karin Renner und Bürgermeister Clemens Nagel setzten sich für den Erhalt ein.
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LEOPOLDSDORF. Die Stimmung in Leopoldsdorf ist durchwachsen. Nach dem kurzfristigen Katzenjammer im Vorjahr - als die Agrana kurz vor der Schließung der Zuckerfabrik stand - ist man jetzt eher zweckoptimistisch. Nach zähem Ringen hatte die Agrana eingelenkt, unter der Prämisse dass mindestens 38.000 Hektar Rübe in Österreich angebaut würden, könne man die beiden Werke in Tulln und Leopoldsdorf wirtschaftlichen führen hieß es im Herbst 2020. 
Das Ziel war heuer erreicht worden, für die kommende Saison kämpft man um die letzten Hektar. Die Deadline für die sogenannte Kontraktion, also die Anmeldung der Rübenfläche war ursprünglich mit Anfang November angegeben, da die Mindesthektarzahl zu diesem Zeitpunkt nicht erreicht war, wurde sie verlängert. Mittlerweile gibt es keine Deadline mehr, 34.500 Hektar war der Stand Ende November.

Drei Gründe für die Rübe

"Spätestens im März, wenn angebaut wird, wissen wir mehr", sagt Agrana-Sprecher Markus Simak. Er sei aber optimistisch. Zum einen wurde der Rüsselkäfer, der bis 2020 zu enormen Schäden führte, aufgrund der kühlen Witterung im Frühling zurückgedrängt. Zum anderen befinden sich die internationalen Zuckerpreise im Steigen wodurch auch der Rübenpreis positiv beeinflusst wird. Zum Dritten habe der Landwirt bei der Zuckerrübe mit den von der Agrana zugesicherten Mindestpreisen eine Absicherung nach unten. "Mit der Möglichkeit, dass die 38.000 nicht erreicht würde beschäftigen wir ins nicht", teilt er mit.
Auch Bürgermeister Clemens Nagel bleibt positiv: "Ich orte bei der Agrana ein Umdenken und habe das Gefühl, man will den Standort erhalten." Der Konzern habe die Effizienz des Werks in Leopoldsdorf erkannt, gibt sich der Bürgermeister zuversichtlich.
Markus Schöberl, Geschäftsführer des Rübenbauernbundes, sieht das Problem in der starken Konkurrenz der anderen Früchte. "Zwar ist der Zuckerpreis gestiegen, aber auch die Preise für andere Produkte sind im Steigen". Die aktuellen Preise sprechen aber, so betont Schöberl, für den Rübenanbau. "Die Bauern bekommen sechs Euro mehr pro Tonne Rübe, das sind 500 Euro mehr Erlös auf den Hektar." Derzeit würden Agrana-Mitarbeiter die Bauern kontaktieren, um Überzeugungsarbeit zu leisten.

Zuckermarkt

Im Vergleich zum Vorjahr sind aufgrund der Witterung die Zuckererträge sehr hoch und der Rübenmindestpreis wurde erhöht. Parallel dazu stabilisieren sich die Zuckerpreise, denn nach Jahren der Überproduktion in Europa herrscht nun wieder ein Marktgleichgewicht.

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