Energiespeicher-Pilotprojekt
Prinzendorfs Windstrom wird zu Wasserstoff
WEINVIERTEL. Über fehlenden Wind können sich die Weinviertler, respektive die Windkraftbetreiber im Weinviertel nicht beklagen. Die Windstrom-Erzeugung läuft. Der Haken: Der Strom wird nicht entsprechend des Verbrauchs erzeugt, sondern die Produktionssmenge richtet sich nach der Windstärke beziehungsweise im Fall von Photovoltaik nach den Sonnenstunden. Könnte man den grünen Strom speichern, könnte er dann geliefert werden, wenn er gebraucht wird.
Das Speicherproblem wollen nun die ADX VIE GmbH und die Windkraft Simonsfeld AG gemeinsam lösen. "Wasserstoff" lautet der Plan. Windkraft Simonsfeld-Sprecher Roman Gepp informiert: "Bei Lastspitzen ist die Netzkapazität im Weinviertel nicht ausreichend, bei viel Wind müssen Windräder abgeriegelt werden, weil zu viel Strom produziert wird. "
Zehn Windräder in Prinzendorf im Bezirk Gänserndorf gehen demnächst ans Netz, über sie soll bei Starkwind "grüner" Wasserstoff erzeugt, gespeichert und vertrieben werden.
Unterirdische Speicher
Der Wasserstoff erzeugt wird in unterirdischen Gasspeichern der ADX zwischengespeichert und bei Bedarf über bestehende Gaspipelines zu den potentiellen Abnehmern transportiert . Gepp: "Damit können pro Jahr bis zu 80 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden."
Das Projekt befindet sich in Ausarbeitung, ADX und Windkraft Simonsfeld haben nun die Zusammenarbeit vereinbart, die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant. "Ob das Pilotprojekt ausgeweitet wird, hängt vom Forschungsergebnis ab. Wir überprüfen nicht nur die Machbarkeit sondern auch die Wirtschaftlichkeit dieses Speicher-Konzeptes", teilt Gepp mit.
Österreich und Australien
Die Windkraft Simonsfeld AG mit Firmensitz in Ernstbrunn (NÖ) betreibt mit Ende dieses Jahres 91 Windkraftwerke in Österreich und Bulgarien sowie ein Sonnenkraftwerk in der Slowakei. Mit rund 3.700 Beteiligten ist die Windkraft Simonsfeld eines der großen Bürger-Beteiligungsunternehmen Österreichs.
ADX Energy ist ein australischer Öl- und Gasexplorer, das Unternehmen hatte die RAG vor zwei Jahren die Ölfelder Zistersdorf und Gaiselberg sowie die geologischen Daten abgekauft.
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