Agrana
Zuckerfabrik Leopoldsdorf kurz vor der Schließung

Landtagspräsidentin Karin Renner, Bürgermeister Clemens Nagel und Nationalratsabgeordnete Katharina Kucharowitz fordern die gemeinsame Anstrengung von Politik und Wirtschaft zur Rettung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf. | Foto: Potmesil
  • Landtagspräsidentin Karin Renner, Bürgermeister Clemens Nagel und Nationalratsabgeordnete Katharina Kucharowitz fordern die gemeinsame Anstrengung von Politik und Wirtschaft zur Rettung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf.
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LEOPOLDSDORF. Die Zuckerfabrik wird geschlossen - doch nicht - doch, vielleicht... Die Kommunikation des Konzerns Agrana entsprach in Bezug auf den Fabriksstandort Leopoldsdorf einem Zickzackkurs. Und eine klare Entscheidung ist noch immer nicht gefallen.
Nachdem man nach Wochen des Bangens vor einer Woche bekanntgegeben hatte, die Rüben-Kampagne 2020 würde - wegen der diesjährigen ertragreichen Rübenernte - an beiden Standorten, nämlich Tulln und Leopoldsdorf, stattfinden, kam gestern, Dienstag die Meldung der Agrana: Die Zuckerfabrik Leopoldsdorf wird zu Beginn des nächsten Jahres geschlossen. Es sei denn...

Anbauflächen müssen gesteigert werden

Der Standort kann noch gerettet werden, Voraussetzung ist, dass im nächsten Jahr 38.000 Hektar Rübe angebaut werden. Das ist die Bedingung der Agrana. Leopoldsdorfs Bürgermeister Clemens Nagel spricht von einer Katastrophe für seine Gemeinde. Er räumt dem langfristigen Bestand der Fabrik wenig Chancen ein. "Die Anbauflächen gehen seit Jahren zurück von 50.000 Hektar sind wir heuer auf 26.300 Hektar Rübe in Österreich geschrumpft, unter den bestehenden Voraussetzungen - Zuckerpreis, Klimawandel, Schädlinge und Verbot von Pflanzenschutzmitteln - sehe ich wenig Hoffnung."
Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Karin Renner und der SPÖ-Nationalratsabgeordneten Katharina Kucharowitz plädiert er für eine gemeinsame Lösung von Politik und Wirtschaft, um die heimische Zuckerproduktion in Zukunft zu gewährleisten. "Wir brauchen ein neues Flächenförderungsmodell", fordert Kucharowitz. Karin Renner weist auf weitreichende Folgen im Falle der Schließung hin: "Statt der vielzitierten Entwicklung des Marchfelds verlieren wir hier einen Leitbetrieb. Es geht um 150 Arbeitsplätze, 100 Saisonarbeitsplätze und um Lehrlinge." Auch regionale Betriebe - Installateure, Dachdecker, Elektriker, Spediteure, das Gasthaus zur Zuckerfabrik - würden durch die Schließung Einnahmen verlieren. "Es fehlen Betriebe und hochrangige Straßenverbindungen, das Marchfeld entwickelt sich Richtung Schlafregion", warnt Renner.

Ruine statt Gemeindeentwicklung

Für die Gemeinde Leopoldsdorf hätte die Schließung der Agrana-Fabrik dramatische finanzielle Folgen. 300.000 Euro an Kommunaleinnahmen lukriert man jährlich, das sind fünf bis acht Prozent der Gesamteinnahmen. "Wir haben mit dem Bau der Wasserleitung eine 36 Kilometer lange Baustelle im Ort, wir planen, Straßen, Gehsteige und Radwege zu sanieren und zu errichten. Schon jetzt fehlen uns, wie allen Gemeinden, Steuereinnahmen durch die Corona-Krise", zeichnet Nagel ein düsteres Zukunftsbild.
Er ist sich mit Renner und Kucharowitz einig: "Wenn die Zuckerfabrik einmal geschlossen ist, wird sie es für immer bleiben. Und uns bleiben 72 Hektar Industrieruine."

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