Der Geschichtsskandal von Zistersdorf - DIE DETAILS - Teil 2
Als seine Tochter, Herta Crammer, 4 Jahre alt ist, stirbt Josef Crammer 1920 infolge einer unheilbaren Geschlechtskrankheit. Die Folgen sind für die Familie dramatisch. Das Kaufhaus wird von Josefs Schwester Marie, verehelichte Wittmann, als „Kaufhaus Wittmann“ fortgeführt. Es werden Bestrebungen vorgenommen, sämtliche Erinnerung an an den Familiennamen Crammer (mit „C“) auszulöschen. Teil dieses Plans ist es, die Namen der Gründer der Stadtsparkasse zu verfälschen - wie noch 2009 in den Stadtnachrichen zur 150 Jahr Feier der Sparkasse Zistersdorf geschehen.
Als Schuldirektorin Herta Crammer (1916 – 2007) noch lebte, kommentierte sie den Skandal folgendermaßen: „Ich bin faktisch in der Sparkasse Zistersdorf geboren. Doch als es nach dem Tod meines Vaters keine männlichen Nachkommen gab, dachte man, man könne unseren Namen einfach „auslöschen“. In der damaligen Zeit zählte eine Frau generell nichts. Zudem galten die Umstände des Todes meines Vaters als unehrenhaft, meine Mutter und ich wurden fortan als „unsauber“ verschrien und in meiner Kindheit durften andere Kinder seitens ihrer Eltern nicht mit mir spielen. Heute würde man „Mobbing“ dazu sagen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.