Gott erhalte unseren guten Kaiser
SCHLOSS NIEDERWEIDEN. Es hätt' ihn sicher sehr gefreut, wenn er's A) je gesagt hätte und B) jemals in Niederweiden gewesen wäre. Ausstellungskurator Karl Vocelka räumt mit romantischen Klischees rund um den guten alten Kaiser auf uns stellt fundierte Forschung einem breiten Publikum vor. Am 21. November jährt sich der Todestag des Langzeit-Monarchen zum hundertsten mal. Zu diesem Anlass bietet die Schönnbrunner Betriebesgesellschaft eine vierfach Ausstellung auf. Den "Mensch & Herrscher" kann man am Geburts- und Sterbeort – Schloss Schönbrunn – des Kaisers besser kennenlernen. In der Kaiserlichen Wagenburg widmet man sich dem Gegensatzpaar "Repräsentation & Bescheidenheit". "Fest & Alltag" Franz Josephs werden im Hofimmobiliendepot nachempfunden.
Oberster Weidmann
Für Schloss Niederweiden, das zwar nicht nachweislich vom großen Herrscher bewohnt wurde, bleibt dennoch eine sehr wesentliche Facette des Monarchen: seiner Lieblingsbeschäftigung. Selten – eigentlich nie – war Franz Joseph eine Privatperson. Als oberster Beamter seines Staats gönnte er sich wenige Vergnügungen. Einzig bei der Jagd – egal ob zu Fuß, kletternd im Hochgebirge oder zu Pferd bei Parforcejagden – entspannte Franz Joseph. Mit teils noch nie der Öffentlichkeit präsentierten Exponaten, wie einem Aquarell aus den späten 1850ern, dass den jungen Kaiser mit Jagdkollegen zeigt, zeichnet Karl Vocelka ein Bild des Monarchen zwischen offizieller Person und passionierten Weidmann.
BUCHTIPP
Wer sich vom Mythos Franz Joseph bei der Ausstellung einfangen lies, sollte unbedingt die neu erschienene Biographie von Michaela und Karl Vocelka im Museumsshop erstehen. Es ist die fundierte wissenschaftliche Ergänzung zum Franz Joseph-Reigen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.