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Die Sänger aus dem Hochtal

Zum Repertoire des BGV Bleiberg-Kreuth zählen als Schwerpunkt das Kärntnerlied, internationale Volkslieder, modernes und geistliches Liedgut. | Foto: BGV
  • Zum Repertoire des BGV Bleiberg-Kreuth zählen als Schwerpunkt das Kärntnerlied, internationale Volkslieder, modernes und geistliches Liedgut.
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In unserer Serie „Mein Verein“ präsentieren wir diesmal den Bergmännischen Gesangsverein Bleiberg-Kreuth.

BAD BLEIBERG. Das Jahr 1883 ist als Geburtsstunde des Vereines dokumentiert. Der Chor hat seine Wurzeln in der Ära der Bleiberger Bergwerks Union (kurz BBU). Das Bergbau- und Hüttenwerksunternehmen zählte im Hochtal und in der Region Arnoldstein zu einem der größten und wichtigsten Arbeitgeber. Eine Gruppe sangesfreudiger Bergleute schloss sich einst zu einem Männerchor zusammen. „1974 zählte der Verein noch 40 Mitglieder“, erzählt Norbert Lipautz. Der Bad Bleiberger hat 20 Jahre für die BBU gearbeitet. 1974 ist er zum Chor dazugestoßen. 1993, nachdem der Bergwerksbetrieb für immer seine Türen schloss, hat er die musikalische Leitung des Chores übernommen. Ehemals waren beim Verein ausschließlich Sänger aus dem Bleiberger Tal dabei. „Heute stammt die Hälfte unserer Vereinsmitglieder aus benachbarten Ortschaften und Gemeinden: Nötsch, Labientschach, St. Georgen im Gailtal. Das ist unser Glück, sonst würde es den Verein nicht mehr geben", sagt Lipautz. 20 Mitglieder gehören dem Bergmännischen Gesangsverein Bleiberg-Kreuth an, davon sind nur zwei im Alter zwischen 25 und 30 Jahren dabei. Geprobt wird einmal wöchentlich im „Bergwerk“, im ehemaligen Gasthaus Wirnsberger und so versuchen die Männer die Kultur im Tal am Leben zu erhalten. Das musikalische Repertoire umfasst neben dem traditionellen Kärntnerlied Bergmannslieder, geistliche Lieder, deutsche Schlager und englische Songs.

Höhepunkte

Zu den Highlights zählen die Konzerte in der Perschazeche, 200 Meter unter der Erde. Das „Singen im Berg“ gibt es schon seit 20 Jahren und hat sich unter diesem Titel in der Sängerwelt einen Namen gemacht. 2012 ist zum ersten Mal der Wettbewerb „Chor des Jahres“ ausgerufen worden und der Bergmännische Gesangsverein ist zur Überraschung all seiner Mitglieder zum Sieger gekürt worden. „Wir sind ohne große Erwartungen in den Bewerb gegangen und haben nicht gedacht, dass wir gewinnen“, erinnert sich Lipautz und lässt nicht unerwähnt: „Das war ein Höhepunkt, aus dem heraus verschiedene Veranstaltungen für uns aktuell geworden sind.“ Zweimal stand der Bleiberger Chor auf der Seebühne in Klagenfurt, zweimal in der Burgruine Finkenstein und war auch bei TV-Aufzeichnungen für „Licht ins Dunkel“ dabei.

Ära als Faschingsverein

Als größter Erfolg abseits vom Sängerleben sind die legendären Faschingssitzungen zu erwähnen. Von 1980 bis 1996 war der Verein hier aktiv. Durch Initiative des ehemaligen, im vorigen Jahr verstorbenen Chorleiters Günter Zaworka war der Chor drei Jahre lang beim Villacher Fasching als Narrenchor dabei. Aus diesem sind eigene Faschingssitzungen des Bergmännischen Gesangsvereines entstanden. „Wir hatten einen so guten Ruf, dass unsere Sitzungen im Knappenhaus in kürzester Zeit ausverkauft waren“, blickt Lipautz zurück und schwelgt in Erinnerungen: "Ich werde heute noch von vielen auf diese schöne Zeit angesprochen“. Irgendwann mussten sich die Herren entscheiden: sind wir ein Faschings- oder Gesangsverein? Die Entscheidung fiel auf Letzteres, was sich auf die Qualität des Gesangs nur positiv ausgewirkt hat.

Autodidakt

Lipautz ist als Leiter des Chores Autodidakt, was ihn nicht davon abgehalten hat, die Ärmel hochzukrempeln, all seine Kraft in dieses Amt zu stecken und ungewohnte Pfade zu beschreiten. So hat er Lieder, die für gemischte Chöre gesetzt sind, hergenommen und für „seinen“ Männerchor gesetzt. Absolut tabu sind für den Chef des Chores Notenblätter auf der Bühne. „Ich lege großen Wert darauf, dass die Sänger ohne Mappe in der Hand singen. Man kann ein Lied nur singen, wenn man den Text verinnerlicht hat und auswendig kennt. Man muss das Lied spüren“, betont er. Optisch stechen die Männer vom Bergmännischen Gesangsverein durch ihre schmucke schwarze Uniform, die 29 goldene Knöpfe ziert, hervor. Die Zahl 29 erinnert an das Sterbealter der der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Sorgenfalten bereitet dem Chorleiter nur der fehlende Nachwuchs: „Man sieht wenig Licht bei jungen Leuten, die das weitertragen. Jeder, der gerne singt, ist herzlich willkommen, sich das Singen und die Gemeinschaft in einem Chor ohne Zwang einmal anzuschauen und auszuprobieren.“

Zur Sache: Terminaviso
21. Oktober: Singen im Berg in der Perschazeche Bleiberg, 20 Uhr
3. November: Neuburger Jagdmesse von Gretl Komposch in der Stiftskirche in St. Georgen
3. Dezember: Barbaramesse in der Perschazeche

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