Wald- und Forstarbeit
Gutes Personal ist Mangelware

Robert Fankhauser, Forstunternehmen "Waldfuchs Fankhauser" | Foto: Privat/Fankhauser
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Gutes Personal für die Wald- und Forstarbeit zu finden stellt Unternehmer in dieser Branche auf eine harte Probe.

GAILTAL. Die Forstwirtschaft steht vor einer großen Herausforderung. Einerseits ist sie durch den Klimawandel gefordert wie selten zuvor. Gleichzeitig ringt die Branche um Fachkräfte. Gailtaler Forstbetriebe dazu im Gespräch.

Jedes Jahr herausfordernd

Robert Fankhauser aus Kötschach-Mauthen ist seit dem Jahr 2011 mit seinem Unternehmen „Waldfuchs“ Fankhauser selbstständig. Er ist auf professionelle Holzschlägerung, Holzbringung, Durchforstungen und Waldbauliche Optimierung spezialisiert. Fankhausers Hauptaufgabenbereich liegt im Lohnschnitt und dem Handel mit Rundholz. Für den Obergailtaler ist die Suche nach geeigneten Fachkräften jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. „Letztes Jahr hatte ich vier Mitarbeiter“, sagt Fankhauser, dem ab April drei fix angestellte Vollzeit-Mitarbeiter und ein geringfügig angestellter Forstarbeiter zur Seite stehen. „Es ist schon ein Problem, in der Branche gute Leute zu finden“, sagt der 40-Jährige. Dazu kommt: die Kräfte stammen zum Großteil aus dem Ausland. Warum es beim Personal hapert, kann er nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Der Forstprofi vermutet einerseits, dass dies mitunter der Bezahlung geschuldet ist. „Wenn ich den Stundenlohn von einem Forstarbeiter mit dem von einem Mechaniker vergleiche, ist unsere Arbeit unterbezahlt.“ Der Kötschacher Unternehmer legt eine weitere Vermutung nahe, nämlich „dass es auch zu wenige Arbeitskräfte gibt, die Interesse für die Branche aufbringen.“ Für das kommende Jahr dürfte er mit seinem „Personalstand gut über die Runden kommen". Wenig überraschend: Das Lesachtal zählt aufgrund des massiven Borkenkäferbefalls zu Fankhausers Haupteinsatzgebieten in der Region.

Sprachbarriere

Marcel Warmuth aus Görtschach ist seit 2017 in der Branche als Selbstständiger tätig. Mitarbeiter hätte er gerne, nur findet sich niemand. Das Problem hatte der Forstexperte von Beginn an. „Im Moment bin ich alleine“, sagt der Untergailtaler, der im letzten Jahr noch vier Mann aus Bosnien beschäftigt hatte, damit aber keinen Glückstreffer landete. „Die Zusammenarbeit funktionierte nicht so gut, was in erster Linie mit der Sprachbarriere zu tun hatte. Die Verständigungsschwierigkeiten wirken sich auf die Arbeit massiv aus, da es oft zu Missverständnissen kommt“, berichtet Warmuth aus Erfahrung. Einheimische Fachkräfte sind laut dem Unternehmer nur schwer bzw. so gut wie gar nicht verfügbar. Warmuth hat einen Verdacht: „Die Leute, die von hier sind und gut arbeiten, machen sich mit einem eigenen Unternehmen selbstständig.“

Keine großen Projekte möglich

Dem Mangel an Personal ist es geschuldet, dass sich Warmuth gezwungen sah, die Seilbahn zu verkaufen. „Wenn ich eine Seilbahn hätte, bräuchte ich mindestens ein Dreier-Team um diese zu bedienen, sonst ist das nicht möglich.“ Der Unternehmer kann daher größere Projekte, bei denen eine Seilbahn unerlässlich ist, um die Waldarbeit zu bewältigen, derzeit nicht annehmen. Zudem kommt der finanzielle Spielraum hinzu. „Einem Arbeiter aus einem anderen Land muss ich eine Wohnung oder ein Appartement zur Verfügung stellen. Wenn ich das nicht tue, kommt gar keiner“, bedauert der Gailtaler. "Einer Fachkraft aus Österreich muss ich mehr zahlen, es fällt aber die Bereitstellung einer Unterkunft weg. Somit würde ich aufs gleiche Gehaltsschema kommen."

Robert Fankhauser, Forstunternehmen "Waldfuchs Fankhauser" | Foto: Privat/Fankhauser
Forstunternehmer Marcel Warmuth aus Görtschach | Foto: Tiger Seilwinden und Maschinenbau
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