Verein Erinnern Gailtal bei der Landtags-Enquete “Erinnern für die Zukunft”

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Am 28. Oktober lud Landtagspräsident Reinhard Rohr ins Landesarchiv Klagenfurt zur Landtags-Enquete unter dem Motto "Erinnern für die Zukunft". Geladen war auch der Verein Erinnern Gailtal

VertreterInnen von neun Kärntner Erinnerungs-Initiativen sind der Einladung des Kärntner Landtagspräsidenten gefolgt und stellten in Klagenfurt ihre Arbeit im Feld der Erinnerung vor.
Nach der Eröffnungsrede des Landtagspräsidenten folgte der Vortrag von Landeshauptmann Peter Kaiser mit dem Titel „Erinnerungskultur zwischen Vergangenheit und Zukunft“. Kaiser forderte dabei unter anderem, dass die „Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht mit Tabus besetzt sein“ sollte.
Rednerinnen waren weiters Dr. Josef Zausnig von „Mauthausen Kärnten/Koroška“, Dipl. Ingin Elisabeth Prettner von „Erinnern Rosegg“, Dr. Peter Pirker vom Verein „Aegide“ (Oberes Drautal), DI Dr. Ulrich Habsburg-Lothringen von der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft, Mag.a Brigitte Entner vom Verein „Peršman“ und Mag. Hans Haider vom Verein „Erinnern Villach“. Höhepunkt der Enquete war aber das Referat von Univ. Prof. Dr. Peter Gstettner.

In meiner Rede erlaubte ich mir besonders die VertreterInnen der politischen Parteien darauf aufmerksam zu machen, womit wir beim Verein Erinnern Gailtal in Gesprächen mit NS-Opfern bzw. deren Nachkommen und Familienangehörigen immer ganz besonders konfrontiert sind: tiefsitzende Angst und Scham. Angst, dass Familienmitglieder wieder Gewalt angetan werden könnte, Angst davor im Dorf das Ziel von Anfeindungen zu sein und Angst davor, dass schlecht über die eigene Familie geredet werden könnte, wenn darüber gesprochen würde, dass es im engsten Verwandtenkreis WiderstandskämpferInnen und/oder NS-Opfer gab. Wenn es in der eigenen Familie NS-Opfer zu beklagen gibt, dann ist sehr oft ein bestimmendes Gefühl die Scham. Die Jahrzehntelange Dominanz aggressiver nationalistischer Politik in Kärnten, trug dazu bei, dass diese Betroffenen nie offen über ihr Leid sprechen konnten. Traumata wurden häufig von einer Generation an die Nächste weiter gegeben.

Aufgabe der Politik muss es aber sein, so mahnte ich ein, ein Umfeld zu schaffen, in dem es möglich wird über eben dieses Leid zu sprechen. Die Opfer des Nationalsozialismus und deren Nachfahren müssen endlich ins Blickfeld rücken. Würdiges Gedenken muss ermöglicht werden. Die Erinnern-Enquete kann ein erstes, wenn auch kleines Zeichen in diese Richtung sein. Wenn es, wie angekündigt, in Zukunft jährlich ein solches Treffen mit der offiziellen Politik gibt, wäre dies ein weiteres positives Zeichen. Der Forderung unserer KollegInnen von anderen Erinnerungs-Initiativen in Kärnten nach einer Basis-Förderung für Erinnerungsarbeit können wir uns nur anschließen.

Ein Detail am Rande: VertreterInnen aller politischen Parteien sind der Einladung des Landtagspräsidenten Ing. Rohr gefolgt, nur die FPÖ-Abgeordneten schlugen die Einladung aus.

Mehr Bilder sind auf der Internetseite des Vereins Erinnern Gailtal zu finden

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