Winzer aus Leidenschaft: 30 Jahre Gailtaler Wein
Wenn man Kötschach-Mauthen hört, dann denkt man unter anderem an ein regionales Bier. Aber wer denkt da schon an Weinbau?
Bereits vor 30 Jahren begann Werner Holzfeind händisch Terrassen zu graben, um Wein anbauen zu können. Zu Beginn wurden versuchsweise über 30 verschiedene Rebsorten gepflanzt. Nicht jeder war überzeugt, dass man Wein auf 750 Höhenmeter anbauen kann. Nicht umsonst ist Kötschach auch als Ort der Dickköpfe bekannt, daher ließ sich Werner nicht aufhalten. Im Jahr 1992 wurde der erste Mandorfer Wein präsentiert. Das spezielle Mikroklima, die guten Böden und die warmen Sommer erlauben es dem Winzer, erfolgreich Weinbau zu betreiben. Aus den anfänglichen 100 Rebstöcken sind mittlerweile über 2.200 Rebstöcke geworden. Diese liefern einen Ertrag von 700 bis 1.500 Liter Wein. Man kann rechnen, dass man von einem Rebstock zirka einen Liter Wein bekommt, während die Kollegen in der Steiermark oder im Burgenland doppelt so viel Wein produzieren können.
Im Einklang mit der Natur
Für Werner Holzfeind ist nicht die Höhe des Ertrages vorrangig. In diesem Weingut setzt man auf eine Bindung zur Natur. Es werden vorwiegend teilresistente Rebstöcke angepflanzt und somit kann der Einsatz von Spritzmitteln auf ein Minimum reduziert werden. Die Rebstöcke sollten auch nicht zu viel verwöhnt werden, schmunzelt Werner und erklärt, dass auf Kunstdünger und künstliche Bewässerung verzichtet wird. Nun ist es nicht mehr weit, bis die diesjährige Weinlese beginnt. Werner Holzfeind rechnet mit Anfang Oktober.
Mehr als ein Hobby, zu wenig zum Leben
Weinbau in dieser Größenordnung ist kein Hobby mehr, welches ganz einfach nebenbei geht. Die Weingärten brauchen das ganze Jahr Aufmerksamkeit und Zuwendung. Reben müssen geschnitten und gebunden werden, gar nicht zu reden von der Produktion und Abfüllung. Da der Ertrag überschaubar ist, kann man sich vorstellen, dass es nicht leicht ist, einen Nachfolger zu finden. Werner Holzfeind wird zur Zeit des Öfteren von Elisabeth Gailer unterstützt und Simon Lexer ist vor einem Jahr mit eingestiegen. Somit scheint die Weiterführung dieses Lebenswerkes gesichert.
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