Fährt auch James Bond bald elektrisch?
Kürzlich kamen zahlreiche, regionale ExpertInnen im Bereich Elektromobilität am Sonnenplatz in Großschönau zusammen.
GROSS SCHÖNAU. Im Rahmen des Projekts ABSEL (durchgeführt von Sonnenplatz Großschönau) wurde gemeinsam an einer zukünftigen, nachhaltigen Mobilität getüftelt. DI Oliver Danninger, Vertreter der E-Mobilitätsregion „e-mobil in niederösterreich“, verschaffte einen Überblick über bereits erreichte Ziele und blickte mit viel Zuversicht in die Zukunft: In Niederösterreich werden 100 % der in einem Jahr benötigten elektrischen Energie erneuerbar erzeugt. Damit verfügt Niederösterreich über die optimalen Voraussetzungen für den Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität. Dass dieses Thema immer mehr an Bedeutung gewinnt, zeigt auch der Klimavertrag in Paris, welchen immerhin 174 Staaten unterzeichnet haben. Dies stellt einen noch nie dagewesenen, globalen Konsens dar. Trotzdem ist der Umstieg auf Elektromobilität noch ein weiter Weg, bei dem es viele Vorurteile abzubauen gilt.
Argumente wie die zu lange Ladedauer, die zu kurze Reichweite, die zu hohen Kosten, die Untauglichkeit für das Land oder die mit der Geräuschlosigkeit einhergehende Gefahr für FußgängerInnen sind immer wieder von Seiten der Bevölkerung zu hören. ExpertInnen können viele dieser Argumente entschärfen. Mag. Martin Schmuckenschlager, Autohaus Böhm Ottenschlag, betonte, dass sich ein E-Auto bei hoher Kilometerleistung im Jahr durchaus rentiert, auch wenn der Anschaffungspreis höher ist als bei einem vergleichbaren PKW mit Verbrennungsmotor. Außerdem gibt es am Land den klaren Vorteil, dass etwa 70 % der Bevölkerung die Möglichkeit haben, das Auto zu Hause problemlos aufzuladen, was in der Stadt nicht der Fall ist. Gerald Simon, ella AG, konnte aktuellste Informationen liefern: „Im Jahr 2017/18 sollen die Reichweiten bei geringer Preiserhöhung bereits auf 300 km gesteigert werden.“ Außerdem arbeitet der Vertreiber von Ladestationen derzeit an einer Zahlungsmöglichkeit via Handy. Herr DI (FH) Nikolaus Skarabela, Easy Drivers Skarabela, appellierte, Autos nicht immer nach dem „Gau“ auszurichten. Die meisten Menschen kaufen sich ein Auto, das auch für die Urlaubsfahrt tauglich ist, dabei werden derart lange Strecken von vielen PKW-Besitzern nur ein- bis zweimal im Jahr zurückgelegt. Jede zweite Autofahrt ist kürzer als 5 km. Daher bietet beispielsweise das Autohaus Böhm in Ottenschlag günstige Leihfahrzeuge für lange Strecken bzw. mit großem Stauraum an. Und zum Thema Geräusch hat sich auch die EU schon Gedanken gemacht. Ab 2019 ist der Einbau eines akustischen Warnsignals in neuen Elektro- und Hybrid-Typen nach einer EU-Verordnung verpflichtend. Neben der Gefahr für Fußgänger aufgrund der Geräuschlosigkeit von E-Fahrzeugen, sollte man aber vor allem an die vielen positiven Aspekte, wie Reduktion des Straßenlärms und der damit verbundenen Steigerung der Lebensqualität, festhalten.
Ist E-Mobilität dennoch zu uncool?
Gerüchten zufolge soll selbst James Bond bald elektrisch fahren. Auch viele der teilnehmenden ExpertInnen gehen mit positivem Beispiel voran und sind mit Freuden elektrisch unterwegs. Testen auch Sie das Erlebnis Elektromobilität und überzeugen Sie sich von den Vorzügen. Wir laden Sie herzlich ein, verschiedenste ein- und mehrspurige Elektro-Fahrzeuge kennenzulernen, selbst auszuprobieren und sich vor Ort von ExpertInnen beraten zu lassen:
3. Juni, 16 – 20 Uhr beim BG/BRG Gmünd, Gymnasiumstraße 5, 3950 Gmünd
5. Juni, ab 9 Uhr in Edelhof 1, 3910 Zwettl
Am Bild von links nach rechts: Oliver Danninger (ecoplus, e-mobil in niederösterreich), DI Ansbert Sturm (Klima- und Energiemodellregion Zukunftsraum Thayaland), Renate Brandner-Weiß (Energieagentur der Regionen), Ing. Ewald Grabner (Energie- und Umweltagentur Niederösterreich), DI Manuela Binder (Sonnenplatz Großschönau), Ing. Mag. Walter Baumgartner (Amt der NÖ Landesregierung), Kurt Schauer (Polytechnische Schule Griesbach), Gerald Simon, MSc (ella AG), Markus Hödl (am Kurs), Mag. Martin Schmuckenschlager (Autohaus Böhm Ottenschlag), Elisabeth Knöbl (Klima- und Energiefonds), Martin Frank, MSc (NÖ Regional GmbH) und Martin Bruckner (Sonnenplatz Großschönau).
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