Neues Heft „Das Waldviertel“ (4/2016) mit einem Blick nach Znaim

- hochgeladen von Eva Jungmann
WALDVIERTEL. Der frühere Hauptschuldirektor und Heimatforscher aus Maissau Johann Lang beschreibt im ersten Beitrag die Stadt „Znaim“ (Znojmo) in ihrer Funktion als Garnisonsstadt. Die Stadt spielte in der österreichischen Militärgeschichte eine nicht unbedeutende Rolle. In besonderer Weise widmet er sich dabei der Geschichte des Prämonstratenserstiftes Bruck bei Znaim („Klosterbruck“). Dieses Stift wurde 1784 unter Joseph II. aufgehoben und zu einer Kaserne umgewandelt. Die Fassade der Pfarrkirche wurde 1990 renoviert, die übrigen Teile stehen leer und machen einen verwahrlosten Eindruck.
Mit Fragen der Siedlungs- und Herrschaftsentwicklung von Altweitra im Bezirk Gmünd beschäftigt sich Universitätsprofessor Herbert Knittler. Als Siedlung geht der Ort Altweitra auf die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Davon ausgehend analysiert er die siedlungsgeschichtlichen Entwicklung des Ortes bis in das 19. und 20. Jahrhundert Er konnte feststellen, dass die Siedlungsdichte des ausgehenden Mittelalters erst wieder nach einem halben Jahrtausend erreicht werden konnte.
Gymnasialprofessor Harald Hitz widmet sich der Stadtpfarrkirche Waidhofen an der Thaya. Am Beispiel des Pestaltares mit den Heiligen Rochus, Sebastian und Rosalia zeigt er die enge Verbindung von Kirchenbau und Kirchenausstattung mit der Waidhofner Stadtgeschichte.
Die Gemälde der Piaristenkirche in Horn beschreibt der Horner Heimatforscher Karlheinz Hulka. In dieser Kirche befinden sich einige Gemälde, die meist Kopien von barocken Originalbildern vorstellen. Neben den Altarbildern und den Vorsatzbildern der Seitenaltäre widmet er sich ausführlich dem Gnadenbild „Maria Treu“. Das Vorbild befindet sich in der Wiener Pfarr- und Klosterkirche „Maria Treu“. Dieses hat in den niederösterreichischen Ordenshäusern der Piaristen – so auch in Horn – Verbreitung gebunden.
Einen ungewöhnlichen mittelalterlichen Gerichtsfall – den Streit um zwei Hühner – präsentieren Prof. Karl Heinrich Huber und Hofrat Wolfgang Katzenschlager. Am 2. Oktober 1483 wurde in der Gmünder Burg eine Klage, mit der Otto von Kirchberg dem Kloster Zwettl das Recht bestritten hatte, im Dorf Mannshalm den Dorfrichter zu bestimmen. Der äußere Anlass dieser Klage drehte sich um den schon zuvor jahrzehntelang schwelenden Zwist, welcher Streitpartei der Vogtzins von einigen Mannshalmer Bauern zustünde. Hinter dem Streitobjekt – der Jahresabgabe von zwei Hühnern – stand die Frage welcher Vogt den Mannshalmer Bauern Schutz gewähren sollte.
In den Mitteilungen des Waldviertler Heimatbundes würdigt WHB-Präsident Erich Rabl zwei verdiente Forscherpersönlichkeiten und gratuliert damit Universitätsprofessor Gustav Reingrabner, einem Spezialisten der Reformationsgeschichte, zum 80. und dem Wirtschaftshistoriker Gerhard Tribl zum 70. Geburtstag.
Waldviertler Kulturberichte, Buchbesprechungen ergänzen das 136 Seiten starke Heft (4/2016). Der gesamte Jahrgang 2016 umfasst somit 528 Seiten (vier Ausgaben).
Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro. Bestellungen sind über www.daswaldviertel.at möglich oder „Das Waldviertel“, 3580 Horn, Postfach 1 (Tel. 02982/3991 ab 15 Uhr, Dr. Rabl oder E-Mail: e.rabl@aon.at).
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