JUFA-Hotel entzweit Litschau
Ein Jugend- und Familienhotel-Projekt um sechs Millionen Euro stieß bei SP und BBL auf wenig Gegenliebe.
LITSCHAU (eju). Bei nur 22 Prozent Auslastung der Litschauer Beherbergungsbetriebe sei es wenig erfolgversprechend, so der Tenor der Opposition, ein weiteres Hotel-Projekt in Litschau ins Leben zu rufen.
Studie befürwortet Hotel
Studie befürwortet Hotel
Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung stand die Thematik "JUFA" erneut in Form eines Berichtes über das Studienergebnis am Tagesordnungs-Kalender. Bgm. Rainer Hirschmann verwies auf eine Studie, die das Projekt grundsätzlich positiv bewerten würde, allerdings seien die Kosten von insgesamt etwa 6 Millionen Euro hoch. Zwei Millionen davon würden zur Adaptierung der bestehenden Infrastruktur beim Strandbad benötigt. Hierfür gebe es keine Förderung.
Hohe Kosten für Gemeinde
Vier Millionen würde die Errichtung des Bettenkomplexes am Areal der derzeitigen Tennisplätze kosten, dafür könnte das Projekt im Falle der Umsetzung 30 Prozent Landesförderung erhalten. Der Rest von insgesamt 4,8 Millionen der Gesamtsumme müsste über Darlehen finanziert werden, was für die Gemeinde über zumindest 15 Jahre Zusatzkosten von jährlich 150.000 Euro bedeuten würde. JUFA habe zwei Finanzierungsmodelle vorgeschlagen, bei beiden müsse die Gemeinde tief in die Tasche greifen, um die Realisierung des Projektes zu erreichen. JUFA würde laut Hirschmann sowohl eine Betreiber- als auch eine Standortgarantie für 35 Jahre abgeben.
Für Gerhard Holzweber (SPÖ) war die Studie, die 36.000 Euro gekostet hat, nicht positiv, er wünschte sich stattdessen, dass zuerst seitens der Gemeinde Aktivitäten gesetzt würden, um die Auslastung der bestehenden Beherbergungsbetriebe zu verbessern.
Mehr Nächtigungen erwünscht
Mehr Nächtigungen erwünscht
Vor vielen Jahren hatte Litschau über 70.000 Nächtigungen, momentan seien es unter 30.000 im Jahr. Damals habe es über die Firma Rogner eine professionelle Werbung für Litschau gegeben, was aktuell nicht mehr der Fall sei. JUFA-Kunden seien ein eigenes Klientel und damit neue Gäste für Litschau. Die ÖVP sieht das Hotel-Projekt, zu dem es bisher keine Zusage, aber auch keine Absage gibt, grundsätzlich als Belebung des Wettbewerbes in Litschau. Dass die Zahl der Nächtigungen angekurbelt werden soll, darüber herrschte parteiübergreifend Konsens, über das "wie" war man sich allerdings uneins.
Mehr Angeobte schaffen
Roland Edinger (BBL) schlug vor, das Angebot zu verbessern und zusätzliche Veranstaltungen, die Menschen nach Litschau bringen könnten, ins Leben zu rufen. Als Beispiel nannte er Heidenreichsteins "Literatur im Nebel". Bgm. Rainer Hirschmann wiederum erklärte, man solle nicht über Attraktivierungen reden sondern darüber, ob und wie man sich eine Extra-Ausgabe von mindestens 150.000 Euro jährlich für das Projekt leisten könne, wenn man es denn wolle.
Ein Beschluss wurde nicht gefasst, da es sich bei dem Tagesordnungspunkt nur um eine Bericht gehandelt hatte.
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