NÖ-Bezirksvergleich
Gmünd hat höchste Zuwachsrate bei PV-Anlagen

- Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sehen bis 2030 eine Verzehnfachung der Energie aus Photovoltaikanlagen und eine Verdopplung aus Windkraftanlagen vor.
- Foto: Netz NÖ / Wurnig
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Der Photovoltaik-Ausbau in NÖ schreitet weiter mit großen Schritten voran. Im Bezirk Gmünd ist die Zuwachsrate gegenüber dem Vorjahr besonders hoch.
GMÜND/NÖ. Mit mehr als 4.000 Sonnenkraftwerken im August verzeichnet Netz NÖ in diesem Jahr bereits mehr als 30.000 Photovoltaik-Fertigmeldungen. „Das sind bereits jetzt schon 50 Prozent mehr als im bisherigen Rekord-Jahr 2022“, sagt EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer.
Kurze Bearbeitungszeit
Diese beeindruckenden Zahlen stellen die Netz NÖ allerdings vor eine große Herausforderung. Dennoch wird ein Großteil der typischen Haushaltsanlagen rasch und unbürokratisch angeschlossen. „Die durchschnittliche Bearbeitungszeit bei PV-Anfragen, sogenannten Netzzugangsanträgen, liegt bei vier bis fünf Tagen“, so Mittermayer. Die Bearbeitungszeit für die finale Betriebserlaubnis liegt bei rund drei Wochen.
Status online abfragbar
Sollte es doch einmal länger dauern, haben die Kundinnen und Kunden via Online-Portal die Möglichkeit, den Status ihrer Anfrage zu erfassen. „Manchmal gibt es Rückfragen an den Elektriker, manchmal braucht es noch die Zusage des Energielieferanten, der den erzeugten Strom abkauft und manchmal bearbeiten eben wir noch die Anfrage. Wichtig ist uns hier die volle Transparenz für unsere Kundinnen und Kunden. Denn Transparenz schafft Verständnis“, so Mittermayer.
Höchste Zuwachsrate in NÖ
Auch im Bezirk wird Sonnenstrom immer mehr zur Selbstverständlichkeit. In Gmünd wurden im August 2023 exakt 107 Fertigmeldungen verzeichnet. Im Vergleich zu den anderen Bezirken in Niederösterreich liegt Gmünd mit einer Zuwachsrate von rund 289 Prozent gegenüber August 2022 an der Spitze vor Bruck an der Leitha (rund 284 Prozent) und Waidhofen an der Thaya (etwa 263 Prozent).
Netz-Ausbau bis 2030
Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sehen bis 2030 eine Verzehnfachung der Energie aus Photovoltaikanlagen und eine Verdopplung aus Windkraftanlagen vor. In ihrer Rolle als Verteilnetzbetreiberin stellt das die Netz NÖ vor eine gewaltige Herausforderung, da das Stromnetz in vergleichbar kurzer Zeit auf den verschiedenen Ebenen modernisiert und ausgebaut werden muss.
Das Modernisierungsprogramm bis 2030 umfasst:
- Neu- oder Ersatzneubau von etwa 40 Umspannwerken inkl. Anschlussleitungen (dzt. sind 92 Umspannwerke in Betrieb)
- jährlicher Zubau von etwa 700 Trafostationen (langjähriger Schnitt von etwa 300 Stationen)
- Verlegen von etwa 1.000 km Mittel- und Niederspannungskabel pro Jahr
Ausbau notwendig
Dieser starke Ausbau sei laut Netz NÖ zwingend notwendig. Denn der Umbau des Energiesystems schreitete mit großen Schritten voran. Alleine im Bereich der Photovoltaik-Anlagen verzeichnete die Netz NÖ im in den ersten acht Monaten dieses Jahres mehr als 30.000 Fertigmeldungen, sodass nun bereits mehr als 82.000 Sonnenkraftwerke in ihr Netz einspeisen. Rund 25 Prozent der Sonnenkraftwerke Österreichs befinden sich hier in Niederösterreich – und mehr als 50 Prozent der Windkraftanlagen.
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