Kein Geld für neue Höhenstraße
Alt, laut, schnell – trotzdem zu teuer!
Bewohner der Siedlung Waldandacht fühlen sich vom Straßenlärm der Höhenstraße gestört – noch immer.
WIEN/HERNALS. Es wird gearbeitet und gebaut. Die Siedlung Waldandacht ist beliebt – die Bewohner in einem Verein organisiert. Stefanie Traunig ist seit April 2022 die neue Obfrau vom "Eigentümerverein Siedlung Höhenstraße". Die Probleme sind hingegen altbekannt.
Verkehrslärm macht den Hausbesitzern zu schaffen. Die Höhenstraße schmiegt sich sanft um die Siedlung. Die Pflastersteine der früher denkmalgeschützten Straße verursachen ein starkes Abrollgeräusch der Reifen. Die geltende 30er-Zone schafft hier nur bedingt Abhilfe.
"Zu viele Autofahrer halten sich nicht daran", berichtet Stefanie Traunig. Die Obfrau vertritt 152 Haushalte und würde sich Hilfe von offizieller Seite, also dem Bezirk, wünschen: "Wir bekommen immer beruhigende Worte. Es hilft aber nichts, wenn es nicht gemacht wird." Damit spricht Traunig die seit Jahren versprochene Erneuerung der "30er-Piktogramme" an. Zuerst Corona und dann das Fehlen von finanziellen Mitteln – vom Bezirk gibt es immer wieder Vertröstungen.
Das Problem Kopfsteinpflaster
Auf Nachfrage versichert Neo-Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ): "Die Markierungen sind bereits in Auftrag gegeben." Für einen Anwohner, der anonym bleiben möchte, nur eine Symptombehandlung: "Der 30er ist eine Schutzmaßnahme, das Problem ist das Kopfsteinpflaster. Der Denkmalschutz für die Höhenstraße ist gefallen, es muss ein neuer Belag her."
"Dafür haben wir kein Geld"
Eine Forderung, welcher Bezirkschef Jagsch eine Absage erteilt: "Ich bin ehrlich. Dafür haben wir kein Geld. Unsere Priorität liegt auf der Schulsanierung in der Kindermanngasse. So leid es mir tut, wir haben keine Mittel."
Bei der Diskussion ist auch die Idee für einen Schutzweg bei der Einfahrt zur Siedlung aufgekommen. "Das würde die Sicherheit für Kinder und Ältere zum Überqueren der Straße zur Bushaltestelle erhöhen", sagt Obfrau Traunig. Hier zeigt sich Jagsch kooperativ: "Das kann ich bei der MA 46 zur Überprüfung beauftragen."
Vielleicht eine Maßnahme, um die Autofahrer wieder ein Stück weit zum Einhalten der 30er-Beschränkung zu bringen. "Das Problem ist nicht etwa die Roadrunner-Szene. Nein, es sind die normalen Leute, die vom Berg herunterkommen und bis zur zweiten 30er-Tafel nicht mal mitbekommen, dass sie zu schnell sind", erzählt ein Hausbesitzer unmittelbar neben der Straße. Bei einer 2018 durchgeführten Messung wurden 26.522 KFZ "geblitzt". Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug damals 40 km/h – zehn mehr als erlaubt.
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