Mauserlweg gesperrt
Anwohner wollen neuen Schafberg-Weg
Sperre Mauserlweg: Eine Bürgerinitiative ist auf der Suche nach einer Alternative fündig geworden.
WIEN/HERNALS. Der Mauserlweg, ein Schleichweg zwischen der Twaroch- und der Handlirschgasse, ist seit über zehn Jahren behördlich gesperrt. Auch wenn bei der Begehung der bz der Weg nicht verschlossen war, ist die beliebte Abkürzung auf den Schafberg wegen Sicherheitsbedenken von der MA 69 gesperrt worden.
Anträge zur Öffnung beziehungsweise Erneuerung in der Bezirksvertretung, im Gemeinderat und die Behandlung im Petitionsausschuss verliefen ergebnislos. Betroffene Anrainer wollen dies nicht länger hinnehmen und haben sich auf die Suche nach einer alternativen Durchwegung auf den Schafberg gemacht und gefunden.
Widmungen vorhanden
Rund hundert Meter vom Mauserlweg entfernt gibt es zwischen Czatoryskigasse 159 und Braumüllergasse 11a einen "namenlosen Weg". Der nördliche Teil (ca. 130 Meter) ist seit längerem ausgeführt und als öffentlicher Durchgang gewidmet. Die restlichen 30 Meter südlich sind vollständig öffentliches Gut und mit einer Stufenanlage zum Grundstück Braumüllergasse 11a bereits ausgeführt. Der Rest ist ebenfalls öffentliches Gut, wird aber privat genutzt. Auf diesen 15 Metern müssten Treppen geschaffen werden, um knapp fünf Höhenmeter zu überwinden. "Aus unserer Sicht sind alle rechtlichen Erfordernisse (Anm.: Widmung, Grundabtretung) erfüllt, um diese Verbindung zu schaffen. Die Errichtung wäre schon seit 20 Jahren möglich, wurde aber scheinbar vom Bezirk niemals verfolgt", sagt Tobias Deiser von der Initiative.
"Einzig Beschluss fehlt"
Aus der Sicht der Anrainer fehlt einzig "der formelle Ausbaubeschluss der Bezirksvertretung". "Die Kostenübernahme durch die angrenzenden Liegenschaftseigentümer sind grundbücherlich abgesichert. Am mangelnden Bezirksbudget kann es daher nicht liegen", meint Deiser.
Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) sieht Stufen als eine "nicht wirklich tolle fußläufige Verbindung". Weiters stellt sie fest: "Eine Projekterstellung kostet viel Geld und wäre ein jahrelanger Prozess. Eine vergangene Projektstudie wurde aufgrund der Höhenlage, Topgraphie und der exorbitant hohen Kosten wieder verworfen."
Ein Kontrollamtsbericht der Stadt von 2008 kommt zu einem anderen Schluss: "Eine Rückabwicklung (Entfall der Fußwegwidmung) würde im Vergleich zur Errichtung wahrscheinlich höhere Kosten hervorrufen." Eine grobe Abschätzung des Kontrollamts bezifferte die Kosten damals auf rund 100.000 Euro.
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