Hernals
Denkmal-Villa in Besitz der bosnischen Botschaft verfällt

- Die Villa Eisler von Terramare, auch Terramare-Schlössl genannt.
- Foto: Ipirotis/MeinBezirk
- hochgeladen von Lukas Ipirotis
Die denkmalgeschützte Terramare-Villa in der Heuberggasse 10 ist ramponiert. Eine Sanierung konnte von der Stadt jedoch bislang nicht forciert werden. Denn die Liegenschaft befindet sich in Besitz der Botschaft von Bosnien-Herzegowina.
WIEN/HERNALS. Wagt man einen Blick durch den Maschendrahtzaun in der Heuberggasse 10, deutet nur wenig auf alte Pracht hin. Was sich mit bröckelnder Fassade hinter hohem Gestrüpp befindet, ist die Villa des österreichischen Dramatikers und Regisseurs Georg Eisler von Terramare.
Das im 19. Jahrhundert erbaute Terramare-Schlössl hat jedoch schon bessere Tage gesehen. Wieso das Dornbacher Wahrzeichen, das sich unter Denkmalschutz befindet, in diesem Zustand ist, ist für viele Anwohnerinnen und Anwohner hingegen unverständlich. Grund dafür sei die fehlende Zuständigkeit, denn die Villa befindet sich nicht auf österreichischem Boden.
"Exterritoriales Gebiet"
Laut Grundbuchauszug befindet sich die Terramare Villa "im Eigentum der Parlamentarischen Republik Bosnien und Herzegowina, (...) somit handelt es sich um exterritoriales Gebiet", ergänzt die MA 37 (Baupolizei) auf MeinBezirk-Anfrage. Sämtliche mögliche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten würden so dem Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen unterliegen. Für die Behörde bedeute das, dass sie von der Kooperationsbereitschaft des Staates, in dessen Besitz sich die Immobilie befindet, abhängig sei.

- Die denkmalgeschützte Villa hat einst dem berühmten Österreicher Georg Terramare gehört. Jetzt steht sie im Besitz der Botschaft von Bosnien-Herzegowina.
- Foto: Astrid Wagner
- hochgeladen von Lukas Ipirotis
Der aktuelle Zustand der Villa ist der Behörde jedoch bewusst und könnte sich schon bald verbessern. Das bestätigt auch Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ). Eine baurechtliche Aufforderung wurde im Wege des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) an die Eigentümer herangetragen. Seitens des Bundesdenkmalamtes heißt es auch, dass man "hinsichtlich geplanter Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen in laufender Abstimmung mit der Eigentümerin" stehe. Auch weil mit der Novelle zum Denkmalschutzgesetz seit September 2024 eine Verpflichtung bestünde, geschützte Denkmale in einem ordnungsgemäßen Zustand zu erhalten.
Sanierung bis Ende des Jahres
Bereits im September 2020 hätte die Botschaft von Bosnien und Herzegowina der MA 37 mitgeteilt, dass das Grundstück in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt bewertet werden würde. Nach Abschluss dieser Evaluation sollte die Villa restauriert und renoviert werden. "Im Rahmen dieser Renovierung sollen auch die angegebenen nötigen Reparaturen gemäß dem Schreiben der Baupolizei durchgeführt werden", bestätigt die Behörde.
Diese Planungsphase scheint sich nun jedoch dem Ende zu nähern. Denn auf Anfrage bestätigt die bosnische Botschaft, dass "derzeit Vorbereitungen für eine grundlegende Sanierung im Gange sind". Diese sollen noch vor Ende des Jahres beginnen.
Mehr historische Themen:
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.